Viagra-Testkauf

Internetapotheken durchgefallen

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Berlin -

Bei einem Testkauf des Potenzmittels Viagra im Internet haben sich 60 Prozent der bestellten Arzneimittel als Fälschung erwiesen. Das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker in Eschborn (ZL) hatte das Lifestyle-Medikament bei zehn verschiedenen unseriös wirkenden Anbietern im Internet per E-Mail bestellt und die Qualität der Präparate getestet.

Die Lieferungen seien größtenteils aus dem nichteuropäischen Ausland gekommen, sagte Dr. Mona Tawab, eine Mitarbeiterin des ZL, gegenüber APOTHEKE ADHOC. Keiner der Anbieter verlangte ein Rezept für das verschreibungspflichtige Arzneimittel mit dem Wirkstoff Sildenafil. Das sei gerade bei einem so starken Arzneimittel wie Viagra sehr bedenklich, so Tawab.

Bereits äußerlich wiesen die Präparate Mängel auf. So wurden die Medikamente ohne Umverpackung geschickt, und die Blister waren zum Teil beschädigt. Zudem waren die Gebrauchsinformationen nicht immer auf deutsch. Auch die pharmazeutische Qualität war nicht zufriedenstellend: Sechs Produkte enthielten nur 50 bis 60 Prozent des deklarierten Wirkstoff. Auf Verunreinigungen wurden die Präparate nicht geprüft.

Selbst wenn der Wirkstoff Sildenafil nachgewiesen werden könne, wisse man nicht, wo dieser hergestellt worden ist, gab Tawab zu bedenken. „Verbraucher, die im Internet verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne Rezept kaufen, spielen mit ihrer Gesundheit“, betonte ZL-Leiter Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz in einer Mitteilung.

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