„Fremdbesitzverbot garantiert Wettbewerb“

Der CDU-Abgeordnete Dr. Rolf Koschorrek hat sich im Namen seiner Fraktion für den Erhalt des Fremdbesitzverbotes und eine Einschränkung des Versandhandels auf OTC-Arzneimittel ausgesprochen. „Die Position der CDU/CSU-Fraktion ist klar: Das Fremdbesitzverbot ist die Voraussetzung für einen fairen Wettbewerb“, sagte Koschorrek bei einer Euroforum-Veranstaltung in Frankfurt.

Koschorek befürchtet eine „Ausdünnung in der ländlichen Versorgung“, sollten Apothekenketten zugelassen werden. „Denn es ist klar, dass sich kapitalorientierte Konzerne auf die Ballungsräume konzentrieren würden." Der CDU-Abgeordnete kritisierte das norwegische System, in dem Landapotheken durch Übernahmeregeln erhalten werden müssten oder wie in Großbritannien nur durch Subventionierung überleben könnten. „Unser Gesundheitssystem darf nicht in die Hände von Großkonzernen fallen, denen es um Kapitalinteressen geht, ja gehen muss“, so Koschorrek.

Eine schnelle und flächendeckende Arzneimittelversorgung zu garantieren, gehöre zu den Kernaufgaben des Staates, sagte Koschorrek. Die Ausweitung des Versandhandels auf Pick-up-Stellen in Drogeriemärkten sei „nicht hinnehmbar und zu überwinden“. Die Union werde die Bundesratsinitiative von Sachsen und Bayern zum Verbot des Versandhandels für verschreibungspflichtige Arzneimittel unterstützen, so Koschorrek. Diese Position sei innerhalb der Fraktion mehrheitsfähig.

Niedergelassene Apotheker haben als Freiberufler aus Sicht des Abgeordneten einen Vorteil: „Sie kennen den Markt und ihre Kunden und stehen in engem Kontakt zu den anderen Heilberuflern. Diesen Vorsprung müssen sie nutzen.“ Im wachsenden Wettbewerb der Leistungserbringer werde von den Apothekern künftig aber auch mehr betriebswirtschaftliche Kompetenz verlangt, so Koschorrek.

Koschorrek ist Zahnarzt und seit 2005 als direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Er ist Mitglied des Gesundheitsausschusses sowie Vorsitzender der Gesundheitskommission der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU.