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1000 Flüchtlinge auf dem Messegelände

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Düsseldorf -

Während sich in den Hallen 3 bis 5 der Messe Düsseldorf seit Dienstag Apotheker, PTA und Vertreter der Branche zwischen den DAT- und FIP-Veranstaltungen, zwischen Ausstellern, Seminaren und Standpartys tummeln, sieht es nur ein paar Meter weiter auf dem Gelände ganz anders aus. In der Halle 8a sind seit rund zwei Wochen Flüchtlinge untergebracht.

Knapp 1000 Asylsuchende sind dort derzeit untergekommen. Mitte September wurde alles für sie vorbereitet: Feldbetten wurden aufgestellt, später folgten Trennwände, die wenigstens ein bisschen Privatsphäre bieten sollen. Doch diese Lösung ist nur eine vorübergehende, da die Halle Ende Oktober für die Messe Medica benötigt wird.

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat die Flüchtlinge, die mit Sonderzügen am Bahnhof des Flughafens Düsseldorf ankamen, dort einquartiert. Man sei sehr dankbar und froh gewesen, von der Messe und der Stadt die Möglichkeit bekommen zu haben, dort eine Notunterkunft herzurichten, sagte ein Sprecher. Eine drohende Obdachlosigkeit konnte so vorerst vermieden werden.

Vor Ort wurde einiges dafür getan, dass es den Flüchtlingen den Umständen entsprechend gut geht. Es halten sich viele Familien in der Halle auf, für Frauen gibt es ein eigenes Zelt. Für die Kinder wurde ein Volleyballnetz aufgespannt, ab und zu wird auch Fußball gespielt.

Eigentlich sollte die Messehalle nur als Reserve zur Verfügung stehen. Zunächst wurden die Verantwortlichen vor Ort noch vom THW unterstützt und auch die Bundeswehr half bei der Organisation und der Registrierung mit. Aktuell betreut der Verein „Zukunftsorientierte Förderung“ aus Duisburg die Flüchtlinge.

Von der Notunterkunft aus sollen sie dann landesweit auf andere Unterkünfte aufgeteilt werden. Das muss schnell geschehen, denn die Halle ist nur noch bis zum 14. Oktober zu nutzen. Wohin die Flüchtlinge – zumeist Menschen aus Syrien, Afghanistan und Afrika – dann kommen, ist noch unklar. Aktuell wird als Ausgleich für die Messebelegung der Halle 8 eine Lagerhalle vorbereitet, in der dann ebenfalls Flüchtlinge unterkommen sollen.

Die Bezirksregierung Düsseldorf sucht wie viele andere Verwaltungen in Deutschland immer wieder nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten, um den Flüchtlingsstrom bewältigen zu können. So sind beispielsweise auch am Flughafen Düsseldorf und im ehemaligen Finanzamt Flüchtlinge untergebracht, die Messehalle 8a ist aktuell allerdings die zweitgrößte Anlaufstelle im Umkreis.

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