Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) wirft den Krankenkassen Stimmungsmache gegen Krankenhäuser und Apotheker vor. Die Information über die vermeintlich schlechte Qualität bei Abrechnungen sei einseitig und diene nicht der Aufklärung, sondern den Eigeninteresse der Kassen. Schwarze Schafe gebe es in jeder Berufsgruppe, sagt DGVP-Chef Wolfram-Arnim Candidus. „Die gesetzliche Krankenversicherung schießt jedoch weit über das Ziel hinaus, wenn sie Leistungserbringer im großen Stil der Falschabrechnung, ja sogar des Abrechnungsbetruges bezichtigt.“
Zuletzt hätten sich die Angriffe auf Krankenhäuser und Apotheken gehäuft. „Es bleibt abzuwarten, wen sie demnächst an den Pranger stellen“, so Candidus. Aus seiner Sicht sollten Politiker den GKV-Spitzenverband ermahnen, „seine überzogenen öffentlichen Angriffe auf das Abrechnungsverhalten von Leistungserbringern einzustellen“, um eine Verunsicherung der Patienten zu vermeiden.
Bei den Abrechnungen der Krankenhäuser etwa gehe es meistens um medizinische Fragen, die von der Kasse anders eingeschätzt würden als vom Klinikpersonal. „Diese Fälle klärt man üblicherweise ohne jedes öffentliche Getöse zwischen den beteiligten Akteuren“, so Candidus. Der DGVP-Chef vermutet wirtschaftliche Interessen auf Seiten der Kassen: Beanstandungen von Krankenhausrechnungen seien ein probates Mittel, sich einseitig „Lieferantenkredite“ zu verschaffen.
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