In Baden-Württemberg zeichnet sich ein spektakulärer Machtwechsel ab: Die CDU scheint nach 57 Jahren von einem grün-roten Bündnis aus der Regierung gedrängt zu werden. Die FDP muss in ihrem Stammland um den Einzug ins Parlament fürchten. Grünen-Urgestein Winfried Kretschmann könnte der erste Ministerpräsident seiner Partei werden.
Nach aktuellen Hochrechnungen bleibt die CDU mit 38,2 Prozent zwar stärkste Fraktion im baden-württembergischen Landtag, muss aber deutliche Verluste hinnehmen (minus 6 Prozentpunkte). Bündnis90/Die Grünen zieht mit 24,9 Prozent (plus 13,2 Prozentpunkte) an der SPD vorbei und wird zweitstärkste Kraft im Ländle. Die Sozialdemokraten kommen auf 23,4 Prozent (minus 1,8 Prozentpunkte). Ein grün-rotes Bündnis unter der Führung der Ökopartei wäre demnach möglich.
Die FDP verliert 5,7 Prozentpunkte und muss mit aktuell 5 Prozent um den Einzug in den Landtag bangen. Die Linke scheitert mit 2,8 Prozent dagegen deutlich an der 5-Prozent-Hürde (minus 0,3 Prozentpunkte).
Stefan Mappus (CDU) hatte erst Anfang 2010 den Posten des Ministerpräsidenten von Günther Oettinger übernommen. Nach nur einem Jahr im Amt muss er abtreten. Die CDU stellt damit erstmals seit 1953 nicht den Ministerpräsidenten.
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