Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) pocht nach wie vor auf Einhaltung ihrer Rabattverträge - und empfiehlt Patienten keinesfalls, in der Apotheke auf das verordnete Präparat zu bestehen. Mit Unterstützung der Kasse hatte die Patientenorganisation „MigräneLiga Deutschland“ einen Patientenwegweiser herausgegeben, in dem den Versicherten nahe gelegt wurde, die Substitution zu verweigern. Heute stellte die Kasse klar: „Dies ist fachlich nicht richtig und entspricht in keiner Weise der Auffassung der DAK.“
Ein Sprecher der Kasse erklärte, wie es zu dem Missverständnis kommen konnte: „Wir haben die Patientenbroschüre mit unseren Mitteln zur Selbsthilfeförderung finanziell unterstützt. Inhaltlich lassen wir den Selbsthilfegruppen bei solchen Projekten große Spielräume.“ Die Tipps habe die MigräneLiga selbst verfasst: „Das ist sicherlich etwas unglücklich gelaufen“, so der Sprecher.
Künftig will die DAK, die immerhin im Impressum der Broschüre steht, besser aufpassen: „Das Papier hätte in der entsprechenden Abteilung gegengelesen werden müssen“, so der Sprecher. Man habe nun interne Maßnahmen getroffen, damit solche Vorkommnisse in Zukunft vermieden würden.
In der vergangenen Woche hatte Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), sich in einem Brief bei der Krankenkasse beschwert. Die rabattvertragsbedingten Umstellungen seien „nervenaufreibend“. Die Aufforderung an Patienten, auf Originalpräparate zu bestehen, sei „eine Missachtung ersten Rangs der Apotheker“.
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