Gesundheitsfonds

DAK warnt vor Dumpingpreisen

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Die Krankenkasse DAK hat davor gewarnt, dass die gesetzlichen Kassen durch den für 2009 geplanten Gesundheitsfonds und dem damit verbundenen erhöhten Wettbewerb für Leistungen künftig Dumpingpreise zahlen. „Das führt zu dramatischen Verwerfungen im Gesundheitssystem und gefährdet letztlich die medizinische Versorgung“, sagte DAK-Chef Herbert Rebscher der „Bild“-Zeitung. Alle Bundesländer sollten gemeinsam mit den Krankenkassen auf eine einjährige Erprobungsphase des Fonds hinwirken, da dieser unter den jetzigen Bedingungen einem „Blindflug ohne Autopilot“ gleichkomme.

Das Gesundheitsministerium wies die Kritik zurück. Ministeriums- sprecher Klaus Vater entgegnete der DAK: „Der Fonds wird nicht zu einer Verschlechterung der Versorgung führen.“ Stattdessen sei der geplante verstärkte Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen nach Krankheitshäufigkeit ein „integraler Bestandteil“ des Gesundheitsfonds. „Wer ihn verschiebt, redet der weiteren Risikoselektion das Wort“, sagte Vater. Auch die DAK profitiere als große Versorgerkasse davon.

Der Vorsitzende der Ersatzkassenverbände VdAK/AEV, Thomas Ballast, wandte sich unterdessen gegen wiederholte Warnungen der Krankenhäuser vor künftigen Einschnitten bei der Versorgung. „Von ruinierten Krankenhäusern und einer Gefährdung der Patientenversorgung zu reden ist Unsinn“, sagte Ballast. Vor allem durch Strukturreformen hätten es bereits 2006 rund 55 Prozent der Kliniken geschafft, einen Jahresüberschuss zu erzielen. Rund 15 Prozent hätten zudem ein ausgeglichenes Ergebnis gehabt. „Noch nie war der Anteil wirtschaftlich gesunder Krankenhäuser so hoch“, sagte Ballast.

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