Bahr und die Goldbarren | APOTHEKE ADHOC
Gesundheitspolitik

Bahr und die Goldbarren

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Düsseldorf -

Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO), Pick-up und nicht zuletzt die Reform der Vergütung: Die Apotheker hätten viele Fragen an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Doch der hat entweder keine Zeit für die Pharmazeuten – Beispiel Apothekertag – oder belässt es bei unverbindlichem Palaver. Beim „Gesundheitspolitischen Jahresauftakt“ der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) in Düsseldorf gab sich der Minister und FDP-Landeschef die Ehre, sprach aber nicht über die Nöte der Heilberufler, sondern über das abgewendete Milliardendefizit und die Rolle der Gesundheitswirtschaft als Jobmotor.

 

Als die FDP das Gesundheitsministerium im Herbst 2009 übernommen hatte, habe man keineswegs „Goldbarren im Keller“, sondern ein drohendes Rekorddefizit vorgefunden, so Bahr. Das Bild ist alt und war schon bei seinem Amtsantritt bemüht worden. Auch am Selbstvertrauen des Ministers hat sich trotz aller politischen Turbulenzen nichts geändert: Die Erhöhung des Krankenversicherungsbeitrags und die Einsparungen bei den Arzneimittelausgaben hätten gegriffen. Die Sparmaßnahmen in 2011 und 2012 seien aber nicht als Dauerzustand geplant. Gleichzeitig warnte er davor, in der derzeit guten Finanzlage das Geld „zu verprassen“, sondern sinnvoll zu investieren.

Als unsachlich kritisierte Bahr die Diskussion, dass die im Versorgungsstrukturgesetz vorgesehene bessere Vergütung für Ärzte nicht den Patienten ankomme: Demotivation und Frustration seien die schlechteste Voraussetzung für die Versorgung von Patienten.

Bahr betonte zudem die Rolle von Apothekern und niedergelassenen Ärzten für die Wirtschaft: Als mittelständische Unternehmen würden die Freiberufler Arbeitsplätze bereitstellen, die im Gegensatz zu denen internationaler Konzerne nicht nach China, Indien oder Osteuropa verlagert werden könnten. Sorge bereite ihm aber der Nachwuchs: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse gewährleistet werden.

Die Apotheker waren nicht die einzigen, die mit einigen unbeantworteten Fragen nach Hause gegangen sein dürften: TV-Nachrichtenmoderatorin Gundula Gause fragte nach der Auszahlung von Beiträgen an die Versicherten – sie solle noch einige Tage abwarten, so Bahr. Außerdem liege die Entscheidung bei den Krankenkassen.

 

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