Anfang des Jahres wurde der Kassenabschlag von 1,75 auf 2,05 Euro erhöht. Im ersten Halbjahr zahlten die Apotheken nach Angaben des Marktforschungsinstituts IMS Health 619 Millionen Euro an die Krankenkassen, 17,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zusammen mit dem Herstellerrabatt, der sich bis einschließlich Juni auf insgesamt 1,14 Milliarden Euro summierte, führte der Zwangsabschlag zu einem Rückggang bei den GKV-Arzneimittelausgaben um 3,5 Prozent auf 14,75 Milliarden Euro.
Die Ausgaben für verschreibungspflichtige Präparate gingen um 3,8 Prozent auf 13,82 Milliarden Euro zurück, die Ausgaben für verschreibungsfähige Arzneimittel, Impfstoffe und Diagnostika stiegen leicht um 0,8 Prozent auf rund 930.000 Euro.
Seit Januar profitieren erstmals auch die privaten Krankenversicherungen vom Herstellerrabatt - neben den 16 Prozent für Rx-Arzneimittel ohne Festbetrag müssen die Unternehmen auch den Generikarabatt von 10 Prozent und Zusatzabschläge im Rahmen des Preismoratoriums an die Versicherungen zahlen. Bei IMS schätzt man, dass sich die Rabatte für die PKV bis Jahresende auf bis zu 350 Millionen Euro summieren werden.
Ohne Berücksichtigung der Hersteller- und Kassenabschläge ist der Arzneimittelmarkt in den ersten sechs Monaten gewachsen: Die Hersteller verkauften Medikamente im Gesamtwert von 13,58 Milliarden Euro (plus 1,9 Prozent). Auf verschreibungspflichtige Medikamente entfielen 11,55 Milliarden Euro (plus 2,2 Prozent), der Bereich der Selbstmedikation stieg leicht um 0,6 Prozent auf 2,02 Milliarden Euro.
Die Zahl der Packungen blieb konstant: Insgesamt wurden 732 Millionen Packungen abgegeben (plus 0,1 Prozent), davon 349 Millionen Rx-Packungen (plus 0,5 Prozent) und 383 Millionen Packungen in der Selbstmedikation (minus 0,2 Prozent).
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