DAV-Wirtschaftsforum

Apotheken-Pingpong bei Bahr und Rösler

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Potsdam -

Die Apotheker wollen gegenüber der Politik aggressiver werden – und ihre Standesvertreter werden es auch. Beim Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) in Potsdam fanden DAV-Chef Fritz Becker und ABDA-Geschäftsführer Karl-Heinz Resch deutliche Worte: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr und -wirtschaftsminister Philipp Rösler (beide FDP) ließen die Apotheker bewusst auflaufen.

 

Becker monierte, dass die Diskussion um das Apothekenhonorar nicht vorankomme: „Die Anpassung ist erstens eine Kann-Regelung und zweitens eine, die von zwei Ministerien einvernehmlich beschlossen werden muss.“ Hier liegt laut Becker das Problem: „Wir hören aus dem BMG, das BMWi ziehe nicht mit, und aus dem BMWi, die Initiative müsse vom BMG kommen.“

Ob kolportierte Unstimmigkeiten zwischen den beiden Ministern schuld seien, wollte Becker nicht kommentieren. Resch vermutet Taktik: „Ping Pong mit den Apothekern“, nannte der ABDA-Geschäftsführer das derzeitige Spiel der Politik. „Wir müssen den Eindruck gewinnen, dass in einem der beiden Ministerien aktiv gegen uns gearbeitet wird.“

Laut Becker müssen die Verantwortlichkeiten endlich geklärt werden: „Wir wollen eine eindeutige Zuständigkeit, und wir wollen weg von einer Kann- und hin zu einer regelmäßigen Muss-Lösung. Wir wollen die Rolle des Bittstellers nicht mehr zugewiesen bekommen.“

Der DAV-Chef findet es „ungerecht“, dass die Leistung der Apotheker mit den Anforderungen des Jahres 2012 immer noch nach den Maßstäben von 2004 vergütet wird, zumal damals auch Rabatte des Großhandels eingepreist gewesen seien. Diese aber seien mit dem AMNOG weggefallen. „Wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und notfalls auch auf unkonventionelle Art und Weise für diese Gerechtigkeit kämpfen.“

 

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