Rabattverträge

AOK verschärft die Regeln

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Ende September wird die AOK ihre neuen Rabattverträge für die beiden kommenden Jahre abschließen. Laut IMS Health könnten dann 40 Prozent der Packungen aller zu Lasten der AOK verordneten Medikamente rabattiert sein. Von 134 Millionen Packungen entfielen im ersten Halbjahr 2007 25 Prozent auf Rabattarzneimittel. Die 82 für die zweite AOK-Rabattrunde ausgeschriebenen Wirkstoffe machen derzeit im gesamten GKV-Markt 16 Prozent der Verordnung aus. Laut IMS Health haben die Rabattverträge für einige Generikahersteller eine existenzielle Bedeutung.

Insgesamt 170 Anbieter bewerben sich um Rabattverträge für die 82 Substanzen in der Ausschreibung. Wie wichtig die AOK-Verträge für einzelne Hersteller sein können, zeigen laut IMS Health die Umsatzanteile: Bei 39 Unternehmen liegt der Anteil der ausgeschriebenen Substanzen bei über 70 Prozent, weitere elf Firmen verbuchen zwischen 50 und 70 Prozent ihres Umsatzes mit diesen Stoffen.

In der zweiten Runde gelten bei der Ausschreibung zudem verschärfte Bedingungen. Nach der neuen „75 Prozent-Regel“ dürfen nur bei Wirkstoffen Hersteller mitbieten, bei denen sie mindestens drei Viertel der Produktbreite abdecken. Maßgeblich sei dabei die Verordnungshäufigkeit 2006, gewichtet nach Verpackungsarten, erklärt die AOK Baden-Württemberg, die die Rabattverhandlungen federführend leitet, gegenüber APOTHEKE ADHOC. Damit sollen Unternehmen ausgeschlossen werden, die ausschließlich Großpackungen vertreiben und sich so einen Vorteil gegenüber Herstellern mit einem breiten Sortiment verschaffen. „Das Kriterium der Produktbreite dient der Sicherstellung der erforderlichen Therapievielfalt“, so die AOK.

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