Arzneimittelfälschungen

Ärzte warnen vor Internethandel

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Die Deutsche Gesellschaft für innere Medizin (DGIM) warnt vor gefälschten Medikamenten aus dem Internet. Die rund 18.000 im Verband zusammengeschlossenen Mediziner befürchten, dass auch in Deutschland immer mehr wirkungslose oder gefährliche Mittel angeboten werden. Die meisten Plagiate gebe es im Internet: Jede zweite dort angebotene Viagra-Packung dürfte zum Beispiel gefälscht sein, so die DGIM.

Die Mediziner verweisen auf Schätzungen, nach denen mit gefälschten Arzneimitteln weltweit ein Umsatz von jährlich 17 Milliarden Euro erzielt wird: „Es ist unglaublich, was man mit Fälschungen verdienen kann“, sagte Dr. Franz-Josef Wingen von Bayer, Sprecher der Korporativen Mitglieder der DGIM. Untersuchungen zeigten, dass mit 1000 Euro Einsatz mit Falschgeld 3300 Euro, mit gefälschten Kreditkarten 6700 Euro, mit gefälschter Software bis 100.000 Euro - und mit gefälschten Medikamenten eine halbe Million Euro verdient werden könne.

Die Mediziner riefen dazu auf, Medikamente nur in lokalen Apotheken zu kaufen. Ärzte seien gefordert, mit ihren Patienten über das Problem zu reden. Nach einer von den Ärzten zitierten Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit rund 10 Prozent aller verschickten Arzneimittel Fälschungen und enthalten keinen Wirkstoff, den falschen oder Verunreinigungen.

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