Zollunion

4 Millionen Arzneimittelfälschungen

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In der EU wurden im vergangenen Jahr mehr als vier Millionen gefälschte Arzneimittel beschlagnahmt. Dies entspricht einem Anstieg von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichtet die Steuern und Zollunion der Europäischen Kommission. Die meisten gefälschten Medikamente kamen 2007 demnach aus der Schweiz (39,2 Prozent), was allerdings offenbar auf einen Patentstreit zurückgeht. Ohne diesen konkreten Fall führt nach wie vor Indien vor den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und China.

Insgesamt hat die EU-Kommission 2.045 Fälle zu Arzneimittelfälschungen mit durchschnittlich 1.995 Artikeln registriert. Dies entspricht etwa 5 Prozent der konfiszierten Produkte. 2006 lag der Anteil noch bei rund 2 Prozent. Damals hatten bei den Arzneimittelfälschungen Indien und die VAE (je 31 Prozent) die Liste vor China angeführt (20 Prozent). Mit 2,7 Millionen Fälschungen war der Bereich Arzneimittel 2006 sogar um 384 Prozent gestiegen.

Nach wie vor seien Medikamente gegen die erektile Dysfunktion die am meisten gefälschten Arzneimittel, teilte die Kommission mit. Doch auch gefälschte Cholesterinsenker, Anti-Osteoporosemittel und Blutdrucksenker werden häufig an den Grenzen beschlagnahmt.

Insgesamt verzeichnete die Zollunion 17 Prozent mehr Lieferungen mit gefälschten Artikeln. Bezogen auf alle Produktgruppen kommt rund die Hälfte der Fälschungen aus China. Den zweiten Platz nimmt die Türkei mit fast 7 Prozent ein, in 10 Prozent der Fälle ist das Herkunftsland nicht bekannt.

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