Weniger Krankenkassen, weniger Verwaltungskosten – so die einfache Rechnung derjenigen, die schon lange eine Verringerung der Anzahl der verschiedenen Kassen fordern. Bei den Kassen selbst gibt es hierzu geteilte Meinungen. Einer, der sich nun dafür ausspricht, ist Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse (TK). 30 bis 40 Kassen würden ausreichen, sagt er.
„Ich glaube, man braucht keine knapp 100 Krankenkassen. Wir kommen ja von weit über 1000“, so Baas im Podcast „Berlin Playbook“ von Politico. 30 bis 40 Krankenkassen würden ausreichen, sagte der Kassenchef. Aber: „Wenn ich mich versichern will, dann brauche ich Auswahl.“ Doch zehn bis 20 Kassen würden dafür ausreichen. Auch Kassen, die nur „regional geöffnet oder vielleicht an bestimmte Betrieben angekoppelt“ sind, brauche es für die nötige Auswahl nicht zwingend.
Leistungskürzungen seien der „völlig falsche Weg“: „Ich finde, heute ist die gesetzliche Krankenversicherung leistungsmäßig so aufgestellt, dass wir die richtigen Sachen bezahlen“, so Baas. „Und da fällt es mir sehr schwer zu sagen, was noch raus sollte. Das Thema Brillen und das Thema Zahn ist ja schon weitestgehend gekürzt.“
Die steigenden Lohnnebenkosten seien „belastend für die Bevölkerung und die Wirtschaft“, so Baas. „Von daher müssen wir dort dringend endlich gegensteuern.“ Viel Geld lasse sich aber nicht sparen, wenn es weniger Krankenkassen gebe, so Baas. „Das Einzige, was man sparen könnte, wären Verwaltungskosten der Krankenkassen selber. Und der Anteil ist relativ gering.“
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