Bronchialerkrankungen

Weniger Rezepte über Antiasthmatika

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Im vergangenen Jahr haben die Ärzte weniger Arzneimittel zur Behandlung von Asthma verordnet. Im Vergleich zu 2009 ging die Zahl der Verordnungen von 15,6 auf 15 Millionen zurück. Dies teilte das Marktforschungsunternehmen Insight Health anlässlich des morgigen Welt-Asthma-Tages mit.

Auf kurzwirksame Beta-2-Sympathomimetika, Glucocorticoide sowie die Kombinationen von langwirksamen Beta-2-Stimulantien mit Corticosteroiden entfallen den Angaben zufolge mehr als zwei Drittel der Verordnungen. Das andere Drittel bilden Präparate mit Theophyllin, Anticholinergika, langwirksamen Beta-2-Agonisten sowie Cromoglicinsäure.

Stark gegenläufig entwickelte sich der Markt für Medikamente gegen Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Hier legte die Zahl der Verordnungen laut Insight Health zweistellig auf acht Millionen im Jahr 2010 zu.

Die Gründe für die unterschiedlichen Trends sehen die Marktforscher in der verbesserten Differentialdiagnostik zwischen den beiden Krankheitsbildern Asthma und COPD, wodurch mehr Patienten zu COPD zugeordnet werden. Das Anticholinergikum Tiotropium (Spiriva, Boehringer Ingelheim/Pfizer) verschrieben die Ärzte insgesamt zwei Millionen Mal - es ist damit das verordnungsstärkste COPD-Präparat. Mit dem Phosphodiesterase-4 (PDE4) Roflumilast (Daxas, Nycomed) und dem langwirksamen Beta-2-Sympathomimetikum Indacaterol (Onbrez Breezhaler, Novartis) wurden 2010 zudem zwei neue COPD-Medikamente eingeführt.

Grundlage der Verordnungsdaten ist eine Zufallsstichprobe. Erfasst werden monatlich sämtliche Verordnungen und Diagnosestellungen von knapp 11.000 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten aus zwölf Facharztgruppen, das sind gut 10 Prozent der Grundgesamtheit aller Ärztinnen und Ärzte. Zusammen versorgen sie 4,9 Millionen Patientinnen und Patienten pro Jahr.

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