Bayer darf sein Prostatakrebs-Medikament Nubeqa in der Europäischen Union (EU) zur Behandlung einer weiteren Patientengruppe verkaufen. Die Europäische Kommission habe Nubeqa in Kombination mit einer Hormontherapie (ADT) zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) zugelassen, teilte der Pharmakonzern mit.
Damit ist Nubeqa plus ADT nun auch in der EU zur Behandlung von Erwachsenen mit mHSPC sowohl in Kombination mit als auch ohne Chemotherapie zugelassen. In den USA als weiteren sehr wichtigen Markt ist das bereits der Fall.
Nubeqa zählt zu den noch recht neuen Medikamenten, mit denen Bayer wegbrechende Erlöse mit dem Milliarden-Kassenschlager Xarelto perspektivisch zumindest kompensieren will. Das Geschäft mit dem Blutgerinnungshemmer steht wegen des Auslaufens von Patenten stark unter Druck. So fielen sie Xarelto-Erlöse 2024 um knapp 15 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Euro. Der Nubeqa-Umsatz stieg hingegen im selben Zeitraum um 75 Prozent auf etwas mehr als 1,5 Milliarden Euro.
„Die heutige Zulassung von Darolutamid plus ADT bedeutet, dass Darolutamid bei Patienten mit mHSPC nun mit oder ohne Chemotherapie eingesetzt werden kann, was Ärzten größere Flexibilität bietet, Behandlungspläne auf die Bedürfnisse ihrer Patienten abzustimmen“, so Professor Dr. Fred Saad, Vorsitzender der Chirurgie sowie Direktor der Urogenital-Onkologie am Universitätskrankenhaus Montreal und leitender Prüfarzt der Aranote-Studie. „Die Ergebnisse der Aranote-Studie zeigen, dass Darolutamid plus ADT die Krankheitsprogression verzögert und das progressionsfreie Überleben gegenüber ADT allein verlängert.“
Prostatakrebs ist die weltweit zweithäufigste Krebsart und die fünfthäufigste Todesursache durch Krebs bei Männern. 2022 wurde geschätzt bei etwa 1,5 Millionen Männern weltweit Prostatakrebs diagnostiziert; rund 397.000 Patienten starben daran. In Europa seien es in 2022 fast 474.000 geschätzte neue Fälle und 115.000 Todesfälle gewesen. Die Zahl der Diagnosen wird bis 2040 voraussichtlich auf 2,9 Millionen ansteigen.
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