Lebensbedrohliche Infektion

Typ-2-Diabetes verdoppelt das Sepsis-Risiko

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Berlin -

Aus einer Beobachtungsstudie geht hervor, dass Patient:innen mit Typ-2-Diabetes ein mehr als doppelt so hohes Risiko haben an einer Sepsis zu erkranken, als Personen ohne diese Stoffwechselerkrankung. Dieses Risiko war insbesondere bei Männern und bei Personen die 60 Jahre oder jünger sind ausgeprägt.

Eine Blutvergiftung ist eine lebensbedrohliche Infektion, die schnellstmöglich behandelt werden muss. Die Erkrankung ist weltweit eine der führenden Todesursachen mit einer Sterblichkeitsrate von über 10 Prozent. Dass Diabetiker:innen ein zwei- bis sechsmal höheres Risiko für eine Sepsis haben, geht aus der Beobachtungsstudie „Sepsis risk increases in Patients With Type 2 Diabetes“ hervor. Zudem leiden Betroffene auch häufiger unter schlechteren Verläufen.

Die Studie wurde von Wendy Davis, Medical School, University of Western Australia in Fremantle, Australien, geleitet und als Konferenzbeitrag beim European Association for the Study of Diabetes (EASD) 2025 Annual Meeting präsentiert.

Ihre Analyse schloss 1430 Patient:innen mit Typ-2-Diabetes (T2D) und 5720 alters-, geschlechts- und wohnortgleiche Kontrollpersonen ein. Bei Studienbeginn hatten 2 Prozent aller Diabetes-Patienten eine Sepsis in der Vorgeschichte, im Vergleich zu 0,8 Prozent in der Kontrollgruppe. Das Durchschnittsalter der Gesamtkohorte lag bei 66 Jahre; 52 Prozent der teilnehmenden waren Männer.

Doppelt so hohes Risiko

Während der Nachbeobachtung trat eine Sepsis bei 11,8 Prozent der Teilnehmer mit T2D auf, im Vergleich dazu erkrankten 5 Prozent der gesunden Personen. Das Gesamtrisiko-Inzidenz-Verhältnis betrug 2,38 und somit war T2D mit einem mehr als doppelt so hohen Risiko für eine erstmalige Sepsis verbunden. Auffällig war, dass das Risiko bei männlichen Patienten in einem Alter von 60 Jahren und jünger, stärker ausgeprägt war.

„Zu den modifizierbaren Risikofaktoren gehören Rauchen und Hyperglykämie, doch auch die Prävention chronischer Komplikationen und Begleiterkrankungen ist entscheidend“, schreiben die Autoren der Studie.

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