Intramuskulär und langsam

Testosteron: Schwere Nebenwirkungen bei falscher Injektion

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Berlin -

Wird Testosteron falsch injiziert, drohen Nebenwirkungen wie Atemnot, Schwindel und Ohnmacht. Diese Symptome treten zwar selten auf, Patient:innen sollten aber dennoch ärztlich überwacht werden.

Sollen öligen Lösungen injiziert werden, muss dringend auf die korrekte Verrabreichung geachtet werden. Testosteron-haltige Arzneimittel sollen demnach zwingend intramuskulär und sehr langsam injiziert werden. Ansonsten droht eine pulmonale Mikroembolie.

Diese kann sich in seltenen Fällen mit Symptomen äußern wie:

  • Husten
  • Atemnot (Dyspnoe)
  • Unwohlsein
  • übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose)
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Schwindelgefühl
  • Fehlempfindungen auf der Haut (Parästhesien)

Patienten beobachten

Diese Symptome sind reversibel und können während oder unmittelbar nach der Injektion auftreten. Deswegen sollten Patient:innen während und nach der Injektion auf mögliche Anzeichen und Symptome beobachtet werden. Die Behandlung erfolgt in der Regel unterstützend.

Laut der wissenschaftlichen Bewertung von regelmäßig aktualisierten Berichten zur Unbedenklichkeit von Arzneimitteln (Periodic Safety Update Reports, PSURs) muss die Änderung von Fach- und Gebrauchsinformationen testosteronhaltiger Injektionen erfolgen. Die Fachinformation wird im Abschnitt Nebenwirkung mit der Häufigkeit „selten: pulmonale Ölmikroembolie“ ergänzt.

Testosteron und SGLT-2-Hemmer

Außerdem wurde die gleichzeitige Anwendung einer Testosteronersatztherapie mit SGLT-2-Hemmern, einer Medikamentenklasse, die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, chronischer Herzinsuffizienz und chronischer Niereninsuffizienz eingesetzt wird, mit einem erhöhten Risiko für Erythrozytose in Verbindung gebracht.

Beide Substanzen können den Hämatokritwert erhöhen. Deshalb wird die Überwachung des Hämatokrit-und Hämoglobinwerts empfohlen.

Hype um Testosteron

Das Sexualhormon erfährt aktuell einen regelrechten Hype – auch in den sozialen Medien. Das zeigt auch der drastische Anstieg an Verordnungen, die zunehmend auch Off-Label zum Einsatz kommen. Als Anti-Aging-Methode, zur Leistungssteigerung oder bei altersbedingtem Libidoverlust erfreuen sich entsprechende Mittel aktuell großer Beliebtheit. Bereits vor zwei Jahren warnte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, dass Testosteronpräparate nicht zur Lifestyle-Anwendung genutzt werden sollten.

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