Studie

Statine ohne Einfluss bei Alzheimer

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Statine haben einer Langzeitstudie von Wissenschaftlern des Rush University Medical Center in Chicago zufolge keinen Zusatznutzen bei Alzheimer. Die Ergebnisse einiger früherer Studien hatten vermuten lassen, dass es unter Anwendung der Cholesterinsenker weniger häufig zu Alzheimer komme.

Für die Studie waren über eine Zeitraum von bis zu zwölf Jahren Nonnen, Mönche und Priester untersucht worden. Das Durschschnittsalter der insgesamt 929 Studienteilnehmer betrug 75 Jahre. Zu Beginn der Untersuchung nahmen 119 der Probanden Statine ein, von denen 67 einen Cholesterinsenker mit eher lipophilen Eigenschaften verschrieben bekommen hatten. Keiner der Geistlichen litt zu diesem Zeitpunkt an einer Demenz. Alle erklärten sich im Falle eines Todes zu einer Gehirnautopsie bereit. Jährliche Untersuchungen sollten nicht nur den Bedarf von Statinen, sondern auch den kognitiven Status anhand neuropsychologischer Tests feststellen.

Im Laufe des Untersuchungszeitraumes entwickelten 191 Personen Alzheimer. Nur 16 von ihnen wurden von Beginn der Studie an mit Statinen behandelt. Einen Zusammenhang zwischen der Medikamenteneinnahme und Alzheimer oder den kognitiven Fähigkeiten konnten die Wissenschaftler nicht nachweisen.

Offenbar haben die Wirkstoffe auch keinen Einfluss auf physiologische Veränderungen infolge von Alzheimer oder auf die Entstehung zerebraler Infarkte. Insgesamt wurden 262 Studienteilnehmer nach dem Tod autopsiert. Darunter waren 47 Personen, die Statine eingenommen hatten. Die Wissenschaftler zeigten sich nach eigenen Aussagen erstaunt über die Resultate. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „Neurology“ veröffentlicht.

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