Infektionskrankheiten

Neuer Malariaimpfstoff im Test

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Ein neuer Malariaimpfstoff hat sich in einer Phase-Ib-Studie als wirksam erwiesen. Die vom Schweizer Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH), der Universität Zürich und der Firma Pevion Biotech entwickelte Vakzine zeichnet sich durch einen neuen Wirkmechanismus aus.

Der Impfstoff besteht aus zwei synthetischen Peptid-Komponenten, die Antigenen des Erregers der tropischen Malaria (Plasmodium falciparum) entsprechen: Die erste Komponente (CSP-1) ist der Außenhülle des Virus nachempfunden, wenn es als Sporozoit im Körper vorkommt. Diesen Zustand hat das Virus zwischen dem Stich der Mücke und der Infektion der Leber - etwa eine Stunde lang.

Die zweite Komponente (AMA-1) entspricht Antigenen der Außenwand der Merozoiten, die von der Leber aus weitere Zellen befallen. Durch die Verwendung von Antigenen aus zwei Stadien des Erregers entstehe ein größeres zeitliches Fenster, in dem der Impfstoff wirken kann, so Swiss TPH.

Als Antigenträger dienen Virosomen auf der Basis von Influenzaviren, die zudem als Wirkverstärker dienen. Diese Technologie ist laut Swiss TPH bei Impfstoffen gegen Hepatitis A und Grippe schon in 40 Ländern zugelassen.

In Tansania wurde der Wirkstoff an 40 Kindern und zehn Erwachsenen getestet. Bei den geimpften Kindern traten im Vergleich zur Kontrollgruppe nur halb so viele Malariainfektionen auf. Insgesamt erwies sich der Impfstoff laut Swiss TPH als „sicher, gut verträglich und wirksam bei der Bekämpfung der Malaria“. Das Institut ist optimistisch, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs in der Zukunft weiter optimiert werden kann, indem weitere Antigene zugefügt werden.

Der bisher am weitesten fortgeschrittene Impfstoff gegen Malaria ist „RTS,S“ von GlaxoSmithKline. Dieser Impfstoff wirkt nur auf Sporozoiten und reduziert die Gefahr, sich mit Malaria zu infizieren, um die Hälfte. „RTS,S“ befindet sich momentan in der Phase-III-Studie, die frühestens 2014 beendet sein wird.

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