Drug-Targeting

Neuer Ansatz gegen Alzheimer

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Forscher aus Dresden haben bei Labormäusen erfolgreich einen neuartigen Ansatz zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit getestet. Sie entwickelten ein Verfahren, mit dem Hemmer der Beta-Sekretase, des entscheidenden Enzyms bei der Produktion des mit Alzheimer in Verbindung stehenden Beta-Amyloid-Peptids, in die Zelle und damit an den Ort, an dem das Protein seine neurotoxische Aktivität ausübt, gebracht werden kann. Ihre Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik im US-Fachjournal „Science“ veröffentlicht.

Das Drug-Targeting erreichten die Forscher, indem sie den Beta-Sekretase-Hemmer mit einem Sterol-Molekül koppelten, dass sich dann wiederum an Cholesterin-reichen Mikrodomänen in der Zellmembran, den so genannten RAFTs, verankerte. Mit diesem RAFT-verankerten Wirkstoff konnte eine starke Hemmung der Beta-Sekretase-Aktivität nachgewiesen werden, wobei Konzentrationen von nur 100 nM ausreichend waren, um das Auftreten des Amyloid-Peptids vollständig zu blockieren, berichten die Wissenschaftler.

Nach den Worten des Biochemikers vernachlässigten bisherige Therapieansätze den genauen Wirkungsort des Enzyms und wirkten nur breitgestreut. Die neuartigen Hemmstoffe würden genau an den Ort in der Zelle gebracht, wo die Beta-Sekretasen zum Ausbrechen der Alzheimer-Krankheit beitragen. Erste Experimente hätten sowohl in Zellkulturen als auch in lebenden Organismen gezeigt, dass diese neuartigen Hemmstoffe um ein Vielfaches effektiver seien als die bisher auf dem Markt erhältlichen Präparate, sagte der Leiter der Forschungsgruppe, Kai Simons. Er dämpfte jedoch zu große Hoffnungen. Es handele sich um einen ersten Schritt, eine mögliche Therapie sei frühestens in zehn Jahren zu erwarten.

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