Eine Infektion mit Meningokokken kann lebensbedrohlich sein. Erst kürzlich verstarb ein siebenjähriger Schüler in Potsdam an den Folgen der Erkrankung. Wie sehen Präventionsmaßnahmen aus und auf welche Symptome muss geachtet werden? Ein Überblick.
Eine Meningokokkeninfektion wird durch das Bakterium Neisseria meningitidis verursacht. In seltenen Fällen können die Erreger eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfchen, die beim Husten, Niesen oder bei engem Kontakt mit einer infizierten Person vor allem im Nasen-Rachen-Raum aufgenommen werden.
Die Inkubationszeit beträgt in der Regel zwei bis zehn Tage. Typische Symptome sind plötzliches hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Lichtscheu, Übelkeit und ein charakteristischer Hautausschlag, die sogenannten Petechien. Dabei handelt es sich um stecknadelkopfgroße, rot-violette Einblutungen in Haut oder Schleimhäuten, die durch das Austreten von Blut aus kleinsten Gefäßen entstehen.
In vielen Fällen verschlechtert sich der Krankheitsverlauf bei einer Meningokokkeninfektion sehr schnell. Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Symptome oft schwer einzuschätzen. Erste Anzeichen können schrilles Schreien, Reizbarkeit, Schläfrigkeit oder Fieber sein.
Für alle Personen gilt jedoch: Der Verdacht auf eine Infektion erfordert sofortige ärztliche Hilfe.
Da die Erkrankung sehr schnell fortschreiten kann, muss schon bei klinischem Verdacht sofort mit einer antibiotischen Therapie begonnen werden – noch bevor ein Erregernachweis vorliegt. Die Behandlung erfolgt mit hochdosierten Antibiotika, wie Penicillin oder Cephalosporinen.
Oft wird die Gabe ergänzt durch intensivmedizinische Behandlung, die Flüssigkeits- und Kreislaufstabilisierung inkludiert. Enge Kontaktpersonen erhalten eine vorsorgliche Antibiotikagabe, sprich Chemoprophylaxe.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt:
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