Antidementiva

IQWiG findet doch einen Nutzen für Memantin

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Patienten mit Alzheimer-Demenz können offenbar doch von einer Behandlung mit dem NMDA-Rezeptor-Antagonisten Memantin profitieren. Zu diesem Schluss kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nach einer erneuten Bewertung des Wirkstoffs. Allerdings liegen nur Daten für einen Therapiezeitraum von maximal sechs Monaten vor.

Bei einer ersten Bewertung aus dem Jahr 2009 hatte das IQWiG keine Belege für einen Nutzen gefunden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) wollte die Verordnungsfähigkeit der Präparate Axura (Merz) und Ebixa (Lundbeck) daraufhin einschränken. Im Oktober vergangenen Jahres reichte der Hersteller Merz zusätzliche Studiendaten ein.

Demnach war die Zahl der Patienten, deren Merk- und Erinnerungsfähigkeit sich über einen Zeitraum von maximal sechs Monaten spürbar verschlechterte, in der Memantin-Gruppe niedriger als unter Placebo. Bei der Alltagskompetenz fand das IQWiG zumindest Hinweise auf einen Nutzen. Ob Memantin die Lebensqualität verbessere, sei allerdings nach wie vor unklar, teilte das IQWiG mit. Hier ließen die Studien weiterhin keine Aussagen zu. Das Institut bemängelt außerdem, dass es keine Langzeitstudien zu Memantin gibt.

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