In Hamburg gab es kürzlich einen Ausbruch des Bakteriums Haemophilus influenzae Typ B (Hib). Drei Menschen sind an den Infektionen gestorben. Nun reagiert die Ständige Impfkommission (Stiko) und passt ihre Empfehlungen zur Impfung an.
Haemophilus influenzae Typ b, kurz Hib forderte in Hamburg drei Menschenleben. Insgesamt steckten sich 15 Menschen an. Die Erkrankung kann mit milden Symptomen wie Husten oder Niesen beginnen. Auch Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen mit Ohrenschmerzen sind möglich. In manchen Fällen kann der Verlauf jedoch rasant schlechter werden und Lungenentzündungen, Blutvergiftungen Hirnhautentzündungen zur Folge haben.
Übertragen wird der Erreger durch Aerosole beim Husten, Niesen oder Sprechen, aber auch über Schmierinfektionen. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage.
Das Robert Koch-Institut (RKI) erstellte bereits ein Informationsblatt für die betroffenen Zielgruppen. Vorwiegend tauchen die Infektionen bei drogengebrauchenden und wohnungslosen Menschen auf, so das RKI. Weiter heißt es: „Zigaretten, Rauchzubehör, Essensbesteck oder Drogenkonsumutensilien sollten nicht geteilt werden. Ferner sollten Menschen mit engem Kontakt zu einer Person mit invasiver Hib-Erkrankung vorbeugend mit Medikamenten behandelt werden.“
Nun passt auch die Stiko ihre Empfehlungen zur Impfung an. Ab sofort wird für Erwachsene und Kinder ab fünf Jahren eine Einmalimpfung empfohlen, wenn sie im Zusammenhang mit einem Ausbruch gefährdet sind und zudem ein medizinisch begründetes höheres Risiko für eine schwere Infektion besteht, also aufgrund von Drogenkonsum, prekärer Wohnsituation/Wohnungslosigkeit, chronischer Leber- oder Nierenerkrankung oder Mangelernährung, so das RKI.
Parallel dazu gilt: Die Impfung ist für alle Säuglinge ab zwei Monaten im Rahmen einer 3-fach- oder 4-fach-Kombinationsimpfung empfohlen, wobei die Grundimmunisierung im Alter von 2, 4 und 11 Monaten erfolgt.
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