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Embryonenforschung

Grobritannien erlaubt „Retter-Geschwister“

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In Großbritannien haben Regierungspläne zur Ausweitung der Embryonal- und Stammzellenforschung im Parlament wichtige Hürden genommen. Am Montagabend wurde im Unterhaus in London ein Antrag zum Verbot der Produktion sogenannter „Helfer- oder Retter-Geschwister“ mit Mehrheit abgelehnt. Dabei geht es um die künstliche Zeugung vom Erbgut her weitgehend übereinstimmender Geschwisterkinder, die einem erkrankten Kind Zellen oder genetisches Material für die Behandlung liefern sollen. Zuvor hatten die Parlamentarier bereits einen Antrag zum Verbot der Forschung mit Hybrid-Embryonen aus menschlichem und tierischem Material abgelehnt.

Kritiker sprachen von „monströsen“ Auswüchsen der Forschung und einem Herumpfuschen an der Natur. Die katholische Kirche verurteilt die Versuche scharf. In dieser Weise dürfe nicht mit Leben herumgedoktert werden. Premierminister Gordon Brown hatte sich nachdrücklich für die Ausweitung der gesetzlichen Grundlagen zur Stammzellenforschung ausgesprochen. Es sei eine „moralische Anstrengung“, mit der Tausende und langfristig Millionen Leben gerettet werden könnten. Befürworter hoffen, damit künftig Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson besser behandeln zu können. Wegen der stark abweichenden Meinungen durften die Abgeordneten unabhängig von Partei- und Fraktionszugehörigkeit nur ihrem Gewissen folgend votieren.

Den Abstimmungen waren heftige Kontroversen vorausgegangen. Britische Forscher der Universität Newcastle hatten vor wenigen Wochen bekannt gegeben, dass sie Hybrid-Embryonen aus einer tierischen Eizelle mit menschlichem Erbgut hergestellt hatten. Ihre Produktion ist höchst umstritten. Die britischen Forscher hatten mit einer Sondergenehmigung der zuständigen britischen Behörde HFA die Mischwesen hergestellt. Nun soll die Erzeugung von Chimären-Embryonen zu Forschungszwecken generell erlaubt werden. Das entsprechende Gesetz könnte bereits 2009 in Kraft
treten, hieß es.

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