Zahlen in Deutschland noch niedrig

Grippevirus mutiert: Wirkt die Impfung trotzdem?

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Berlin -

In Großbritannien breitet sich aktuell eine stark mutierte Variante des Subtyps Influenza A (H3N2) aus. Das Problem: Die Variante unterscheidet sich von dem H3N2-Stamm, der in aktuellen Vakzinen enthalten ist. Wie wirksam sind die Grippeimpfstoffe noch?

In Großbritannien wird derzeit eine auffällige Zunahme von Grippefällen unter Schulkindern und Erwachsenen verzeichnet. Diese werden von H3N2-Variante dominiert, die stark mutiert ist. Laut Experten hat sich das Virus somit seit dem Sommer mehrfach verändert und an Schwere zugenommen.

„Angesichts der wachsenden Besorgnis, dass Krankenhäuser in diesem Winter überfordert sein werden, haben Gesundheitsbeamte alle berechtigten Gruppen, einschließlich Menschen über 65, Menschen mit bestimmten Langzeitbedingungen, schwangere Frauen und Kinder aufgefordert, sich impfen zu lassen“, heißt es im British Medical Journal.

Impfstoff wirkt weniger

Die Virusvariante mit sieben neuen Mutationen weiche somit deutlich vom H3N2-Impfstoffstamm der laufenden Saison ab. Der Glasgower Infektiologe Dr. Antonio Ho betont: „Die Veränderungen sind so ausgeprägt, dass die Bevölkerung aufgrund der schlechten Übereinstimmung mit dem Impfstoff weniger gut gegen Infektion und Erkrankung geschützt sein könnte.“

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sei die Influenza-Inzidenz in Deutschland nicht dramatisch hoch. So wurde H3N2 bislang nur in Einzelfällen nachgewiesen. Es bestehe keine akute Gefahr, aber eine erhöhte Aufmerksamkeit sei sinnvoll.

In Europa zugelassene Influenza-Vakzine wirken gegen alle gängigen Subtypen. Weicht ein zirkulierendes Virus jedoch stark vom Impfstoff-Stamm ab, dann kann die Impfwirkung deutlich verringert sein, insbesondere gegenüber H3N2-Varianten.

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