Ginoring (Exeltis) ist ab Oktober mit geringerer Hormonkonzentration im Handel. Kontrazeptive Sicherheit und Wirkstofffreisetzung bleiben unverändert.
Der neue Ginoring enthält 8,25 mg Etonogestrel (ETO) und 2,60 mg Ethinylestradiol (EE). Zum Vergleich: Bislang sind 11,0 mg beziehungsweise 3,47 mg enthalten. Dies bedeutete eine Reduktion um 25 Prozent bei unveränderter 24-Stunden-Wirkstofffreisetzung von 0,120 mg ETO und 0,015 mg EE und kontrazeptiver Sicherheit mit einem Pearl-Index von 0,64. Durch die graduelle kontinuierliche Hormonfreisetzung ab dem ersten Tag kommt es zu keinem Burst-Effekt.
Für verschreibende Ärzt:innen und Anwenderinnen ändert sich nichts. PZN, Packungsgrößen und Preise bleiben unverändert. Der Verhütungsring wird wie gewohnt über einen Zeitraum von drei Wochen eingesetzt, gefolgt von einer einwöchigen Pause, in der die Abbruchblutung einsetzt. Eine Lagerung im Kühlschrank ist nicht angezeigt.
Der Vaginalring besteht aus zwei Polymerteilen – einem Kern, in dem die Hormone gespeichert sind und einer Membran, die den Kern umhüllt. So kann die kontinuierliche Hormonabgabe erreicht werden. Der Polymerstrang wird vollautomatisch zu einem Ring geformt und verbunden. Die vaginale Applikation bringt einige Vorteile mit sich:
Etonogestrel ist ein Gestagen und ein aktiver Metabolit des synthetischen Progestogens Desogestrel. Der Wirkstoff hemmt die Ovulation durch Freisetzung des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH). Luteinisierendes Hormon und Follikel-stimulierendes Hormon werden unterdrückt. Dadurch wird der LH-Anstieg minimiert – Follikelreifung und Eisprung bleiben aus. Außerdem wird durch Etonogestrel den Zervixschleim verdickt, was Spermien das Eindringen erschwert. Außerdem kann sich ein möglicherweise befruchtetes Ei durch eine Veränderung der Gebärmutterschleimhaut nicht einnisten.
Ethinylestradiol ist ein starkes, oral wirksames synthetisches Estrogen. Eireifung und Eisprung werden unterdrückt.
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