Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine positive Empfehlung des Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) zur Ausweitung der Anwendungsgebiete von Mounjaro (Tirzepatid, Lilly) veröffentlicht. Demnach könnte der GLP‑1‑Rezeptoragonist künftig auch zur Behandlung von Typ‑2‑Diabetes bei Kindern ab zehn Jahren eingesetzt werden. Die formelle Zulassungserweiterung der Europäischen Kommission steht aber noch aus.
Der CHMP hat eine positive Stellungnahme zur Änderung der Zulassung von Mounjaro abgegeben. Es handelt sich um eine Zulassungsvariation, also eine Empfehlung zur Anpassung der bestehenden EU-Zulassung von Lilly.
Mounjaro könne künftig „für die Behandlung von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 10 Jahren mit unzureichend kontrolliertem Typ‑2‑Diabetes mellitus als Ergänzung zu Diät und Bewegung“ eingesetzt werden. Hierbei gebe es zwei Möglichkeiten: Der Einsatz als Monotherapie, „wenn Metformin aufgrund von Unverträglichkeit oder Kontraindikationen als ungeeignet erachtet wird“, oder zusätzlich zu anderen antidiabetischen Arzneimitteln.
Die EMA weist darauf hin, dass es sich um eine Empfehlung an die Europäische Kommission handelt. Die Änderungen werden erst nach der formalen Genehmigung durch diese rechtsverbindlich. Die detaillierten Anwendungsempfehlungen werden dann in der aktualisierten Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels veröffentlicht.
Bislang ist Mounjaro in der EU zur Behandlung von Typ‑2‑Diabetes bei Erwachsenen zugelassen und wird außerdem zur Unterstützung des Gewichtsmanagements eingesetzt. Dabei dient es als Ergänzung zu einer kalorienreduzierten Ernährung und gesteigerter körperlicher Aktivität, um Gewichtsverlust und Gewichtserhalt zu fördern.
Zielgruppe sind Personen mit einem BMI von ≥ 30 kg/m² oder von ≥ 27 kg/m² bis < 30 kg/m², die mindestens eine gewichtsbezogene Begleiterkrankung wie Bluthochdruck, Dyslipidämie, obstruktive Schlafapnoe, kardiovaskuläre Erkrankung, Prädiabetes oder Typ‑2‑Diabetes mellitus haben.
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