Höchste Auszeichnung

Deutscher erhält Chemie-Nobelpreis

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Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an den Berliner Forscher Professor Dr. Gerhard Ertl. Er erhält die Auszeichnung für Studien von chemischen Verfahren auf festen Oberflächen. Seine Untersuchungen haben die Grundlagen zum Verständnis der Prozesse an Katalysatoren gelegt. „Gerhard Ertl hat einen sehr schwierigen Teil der Chemie gemeistert und Grundlagen für ganze wissenschaftliche Generationen gelegt“, begründete der Chef des Nobelkomitees, Gunnar von Heijne,die Auszeichnung.

Ertl spezialisierte sich auf Reaktionen an Oberflächenkatalysatoren, wie sie beispielsweise im Auto-Katalysator ablaufen. Mit Hilfe der Raster-Tunnel-Mikroskopie und anderer Verfahren gelangen Aufnahmen an metallischen Oberflächen in atomarer Auflösung. Damit konnte ein Team um Ertl bereits 1997 verfolgen, was im Autokatalysator genau passiert: Wie sich ein Sauerstoffmolekül an Platin anlagert und wie es aufgebrochen wird.

Die Erfolge in der Grundlagenforschung könnten auch zu verbesserten Katalysatoren führen. Zuvor hatten Ertl und Kollegen schon an Metalloberflächen die Reaktion von Stickstoff und Wasserstoff zu Ammoniak beobachtet, einer wichtigen Ausgangssubstanz für Pflanzendünger.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) gratulierte Ertl: „Der Preis geht an einen exzellenten Grundlagenforscher und eine große Forscherpersönlichkeit. Ich freue mich mit ihm über diese höchste Auszeichnung in der Wissenschaft.“ Nach fast zwei Jahrzehnten hat damit wieder ein Deutscher den Chemie-Nobelpreis erhalten. Die beiden Nobelpreise für deutsche Forscher in diesem Jahr stärkten die Aufbruchstimmung in der deutschen Wissenschaft, die auch international zu spüren sei, sagte Schavan. Am Dienstag hatte das Nobelpreiskomitee den Deutschen Peter Grünberg als Gewinner des Physik-Nobelpreises bekannt gegeben.

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