Ab dem 1. Juni dürfen in Deutschland keine Babyfläschchen mehr verkauft werden, bei deren Herstellung Bisphenol A (BPA) verwendet wurde. Der Einsatz der Chemikalie bei der Produktion wird schon ab 1. März verboten. Dies teilte das Bundesverbraucherschutzministerium heute mit. Es handelt sich um eine vorsorgliche Maßnahme, denn die Auswirkungen der Substanz auf die Gesundheit sind umstritten.
BPA wird bei der Produktion des Kunststoffs Polycarbonat verwendet, aus dem früher viele Babyflaschen gefertigt wurden. Zahlreiche Hersteller sind inzwischen auf die Materialien Polypropylen beziehungsweise Polyamid umgestiegen, die kein BPA enthalten. Die Produkte sind als BPA-frei gekennzeichnet.
Das Umweltbundesamt hatte bereist 2008 vor möglichen Risiken von BPA gewarnt. Experten zufolge wirkt der Stoff ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen und kann daher die Entwicklung der Geschlechtsorgane verändern. Resultat könnten beispielsweise eine vergrößerte Prostata oder Veränderungen im Brustgewebe sein - beides Risikofaktoren für späteren Krebs. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde war in einer Analyse der Risiken allerdings zu dem Schluss gekommen, dass keine gesundheitlichen Nachteile durch BPA in Lebensmitteln zu befürchten seien.
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