„Hustenmittel können sich Verbraucher sparen“

Stiftung Warentest empfiehlt Honig statt Hustensaft

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Berlin -

Stiftung Warentest hat 27 häufig gekaufte Hustenmittel unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Nur 14 Präparate sind überhaupt mit Einschränkung geeignet, 13 fallen durch. Besonders schlecht schneiden alle als Hustenstiller beworbenen Mittel ab, unabhängig ob synthetisch oder pflanzlich. Die Empfehlung von Warentest-Gesundheitsexpertin Heike Dierbach: „Das Geld für Hustenmittel können sich Verbraucher in der Regel sparen.“

Die Wirkung aller getesteten Mittel sei insgesamt gering. „Zu mäßig ist die Wirkung – nur etwas weniger Husten und eine etwas schnellere Genesung“, erklärt Dierbach.

Stiftung Warentest prüft ohne Proband:innen

Die Tester prüften 27 rezeptfreie Hustenmittel – sowohl synthetische als auch pflanzliche Präparate für Kinder und Erwachsene aus Apotheken und Drogerien. Darunter waren Säfte, Tropfen und Tabletten. 17 Mittel sind apothekenpflichtig, zehn auch in Drogerien erhältlich. Die Preise lagen zwischen 2,15 und 14,80 Euro pro Packung.

Getestet wurde allerdings nicht mit Menschen; Expertinnen und Experten analysierten lediglich die Studienlage zu den enthaltenen Wirkstoffen. „Das ermöglicht eine bestmögliche Aussage, ob ein Mittel eigentlich wirkt oder nicht“, erklärt Dierbach.

Von den synthetischen Produkten deklariert Warentest fünf als mit Einschränkung geeignet. Bei den pflanzlichen Wirkstoffen punkten am ehesten Efeu, Thymiankombinationen, Pelargoniumwurzel, Cineol aus Eukalyptusöl und Eukalyptusöl mit Zusätzen.

Besser Honig als Hustensaft

Überrascht habe die Tester, dass alle Hustenstiller durchgefallen seien. Eine Warnung werde für drei Mittel ausgesprochen, die einen Wirkstoff enthalten, der aus Sicht von Stiftung Warentest „problematische Nebenwirkung“ habe: Dextromethorphan. Als Nebenwirkung könnten beispielsweise Halluzinationen auftreten, außerdem bestehen das Risiko einer Abhängigkeit. „Und das – sagen wir – steht in keinem Verhältnis zu einem Nutzen bei einer Krankheit, die auch von alleine ausheilen würde.“

Bei allen anderen Präparaten muss der Verbraucher laut Dierbach selbst entscheiden, ob er das Geld ausgeben will, „denn die meisten Mittel sind nicht gerade günstig für Mittel, für die es keine Nachweise zu einer Wirkung gibt.“

Als einfache und vergleichsweise wirksame Alternative empfiehlt die Expertin ein Hausmittel. „Für Honig sind die Nachweise eigentlich ähnlich wie für die Mittel, die wir als eingeschränkt geeignet bewertet haben“, sagt Dierbach. Auch Honig sei „nicht überragend in der Wirkung, aber er lindere den Husten – und ein Glas Honig hat man ja meistens doch im Haus.“

Stiftung Warentest fasst zusammen: „Das Geld für Hustenmittel können sich Verbraucher in der Regel sparen.“

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