Mit 94 Jahren

Pharmazielegende Mutschler gestorben

, Uhr aktualisiert am 06.10.2025 09:27 Uhr
Berlin -

Die Wissenschaft trauert um eine Pharmazielegende: Professor Dr. Ernst Mutschler ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Der Pharmazeut habe mit seinem Werk Generationen von Apothekerinnen und Apothekern geprägt, so die Abda.

Mutschler starb am 27. September. Mit ihm verliert die pharmazeutische Wissenschaft eine herausragende Persönlichkeit, so die Abda. „Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.“ Das Werk „Mutschler Arzneimittelwirkungen“ war unter Apothekerinnen und Apothekern umgangssprachlich als „Der Mutschler“ bekannt.

Gebürtig stammte Mutschler aus dem Allgäu. Nach dem Abitur studierte er zunächst Pharmazie in München und Tübingen und im Anschluss Medizin in Mainz. Nach Promotionen und Habilitation wechselte er 1974 an den Lehrstuhl für Pharmakologie in Frankfurt und wurde bis zu seiner Emeritierung 1997 Direktor des Pharmakologischen Instituts für Naturwissenschaftler. Ein Jahr später wurde er in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Chemie berufen.

Mutschlers besonderes Forschungsinteresse galt der Synthese selektiver Agonisten und Antagonisten für Subtypen des Muscarin-Rezeptors. Er veröffentlichte mehr als 600 wissenschaftliche Publikationen in den Bereichen Pharmakodynamik, Pharmakokinetik und Analytik von Arzneistoffen.

Auch die Bundesapothekerkammer (BAK) bekundet ihre Trauer um Professor Mutschler. „Die Apothekerschaft hat eine große Persönlichkeit verloren! Professor Mutschler gehörte und wird auch weiterhin zu den bekanntesten Vertretern der pharmazeutischen Hochschullehrerschaft gehören, denn sein Wirken hat über seinen Tod hinaus Bestand. Wir sind in Gedanken bei seinen Angehörigen“, so BAK-Präsident Dr. Armin Hoffmann.

Seine Arbeit sei stets von fachlicher Kompetenz, wissenschaftlicher Neugier und der Bereitschaft, selbst seine ganze Kraft der Forschung und der Weiterentwicklung der Lehre zu widmen, geprägt gewesen, heißt es weiter. Er habe sich stark für die Fortbildung eingesetzt und galt als pharmazeutischer Generalist, wozu seine Doppelqualifikation als Apotheker und Arzt maßgeblich beitrug, so die BAK.

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