Wegen Überlastung

Militär hilft in Kliniken

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Berlin -

In den Krankenhäusern fehlt zunehmend Personal zur Behandlung von Corona-Patienten. Nachdem die Bundeswehr im Dezember bereits vereinzelt in Pflegeheimen ausgeholfen hatte, erhält nun auch das Hufeland-Klinikum im Unstrut-Hainich-Kreis Hilfe vom Militär.

Zwölf Bundeswehrangehörige sollen das Personal des Krankenhauses mit Standorten in Mühlhausen und Bad Langensalza unterstützen, wie das Landratsamt am Mittwoch mitteilte. Sie sollen unter anderem bei hausinternen Transportdiensten und bei der Verteilung von Essen eingesetzt werden, sagte der Geschäftsführer des Krankenhauses, Jens Kopp, auf Nachfrage. In dem Krankenhaus mit normalerweise 455 Betten sind aktuell bis zu 95 Betten für die Behandlung von Covid-19-Patienten reserviert. 25 waren am Mittwoch zunächst noch frei.

In dem Krankenhaus war kurzfristig eine weitere Isolierstation eingerichtet worden, nachdem das Krankenhaus zu Wochenbeginn zeitweise keine Covid-19-Erkrankte hatte aufnehmen können. Das Krankenhaus der Grundversorgung betreut Covid-19-Patienten, die in der Regel nicht so schwer erkrankt sind, dass sie invasiv beatmet werden müssen. Der Anteil der über 70-Jährigen sei dabei extrem hoch, sagte Kopp.

Angesichts des großen Drucks werden auch in niederländischen Krankenhäusern Soldaten eingesetzt. Zunächst würden zehn medizinisch ausgebildete Soldaten in einer Klinik in Apeldoorn östlich von Amsterdam helfen, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in Den Haag mit. Insgesamt würden 100 Soldaten für die Versorgung von Corona-Patienten zur Verfügung gestellt. Pflegeeinrichtungen in mehreren Regionen hatten die Armee um Hilfe gebeten.

Niederländische Krankenhäuser stehen unter großem Druck durch steigende Patientenzahlen. Zugleich gibt es große krankheitsbedingte Personalengpässe. Ein großer Teil der nicht-akuten Behandlungen wurde bereits ausgesetzt. Erstmals erwägen Krankenhäuser nun auch die Absage von dringend notwendigen Krebsbehandlungen und Operationen.

Das Verteidigungsministerium prüft den Einsatz von Soldaten in drei Regionen des Landes. Zuvor hatten bereits 1000 Soldaten bei den Test-Zentren geholfen.

In den Niederlanden waren zuletzt rund 7500 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet worden. Zum Vergleich: In Deutschland mit etwa fünf Mal mehr Einwohnern waren zuletzt über 22.000 Neuinfektionen festgestellt worden.

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