Drogerie

Kondomverbot für Schlecker

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Während sich Schlecker eifrig bemüht, das Versandgeschäft mit Medikamenten aufzumischen, hat das Management nun auch noch Ärger mit der Katholischen Kirche. In Fulda darf eine Filiale der Schlecker-Kette keine Kondome verkaufen, weil der Drogist in einem Haus sitzt, das der Kirche gehört. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Prompt schlug die Grünen-Fraktion im hessischen Landtag Alarm.

Seit mehr als zwanzig Jahren gibt es einen Mietvertrag zwischen Schlecker und der Fuldaer St. Blasius-Gemeinde. Dieser Vertrag enthält eine sogenannte Sittenklausel. Demnach dürfe dort nichts verkauft werden, was "das Ansehen der katholischen Kirche in der Öffentlichkeit herabsetzen" könnte. Der Vermieter, also die Gemeinde, legt größten Wert darauf, dass "die gewerbliche Nutzung der vermieteten Räume der kirchlichen Zweckbestimmung des Grundstücks Rechnung" trage. Bei Verhütungsmitteln greift die Klausel - und damit fällt das Schlecker-Sortiment entsprechend kleiner aus.

Die Schlecker-Mitarbeiter seien sauer, heißt es. Und "verhütungswillige" Kunden würden zur Konkurrenz abwandern. Die Bistums-Pressestelle reagiert bemüht gelassen. Sprecher Christof Ohnesorge. "Es wäre doch eher skandalös, wenn die Kirche einerseits ihre Lehre hochhalten und andererseits in ihren Räumen etwas dulden würde, was dieser Lehre widerspricht." Stattdessen gehe es darum, "wahrhaftig und der eigenen Lehre treu zu bleiben".

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Margaretha Hölldobler-Heumüller hat laut "SZ" der Gemeinde schriftlich ihren Unmut bekundet. Sie regte an, alternativ eine Debatte über die Rahmenbedingungen zu führen, "unter denen Menschen bei der Drogeriemarktkette Schlecker arbeiten müssen".

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