Krankenhaus

Kampagne gegen Operationsfehler

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In deutschen Krankenhäusern kommt es pro Jahr bei 100 bis 200 Operationen zu Verwechslungen. Besonders häufig sind so genannte Rechts-Links-Verwechslungen, wobei Patienten an der falschen Körperseite operiert werden. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der AOK-Bundesverband und ein „Aktionsbündnis Patientensicherheit“ starten gemeinsam eine Kampagne, um solche tragischen Irrtümer zu vermeiden.

Bei der Aktion erhalten alle 2.100 deutschen Kliniken Tipps für Operationsteams, ein OP-Plakat sowie weitere Informationsmaterialien für Ärzte und Patienten. Am Körper der Patienten sollen die Operationsstellen mit einem nicht abwischbaren Stift markiert werden. Genauere Kontrollen beim "Team-Time-Out" sollen Personenverwechslungen oder Irrtümer beim Eingriff verhindern.

Jedem fünften Chirurg sei Studien zufolge im Lauf seines Berufslebens mindestens einmal eine Verwechslung passiert, erklärte Gesundheits-Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder. Die Folgen der Verwechslungen reichten von einer wiederholten Operation bis zum Tod des Patienten.

„Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen; wir wollen eine Kultur der Fehlervermeidung in der medizinischen Versorgung voranbringen“, so AOK-Vorstandsvorsitzender Dr. Hans Jürgen Ahrens. Pro Jahr werden in deutschen Krankenhäusern mehr als 12,6 Millionen Operationen durchgeführt. Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit müssten „höchste Priorität haben“, unterstreicht DKG-Präsident Rudolf Kösters.

Anfang 2008 soll eine „Aktion Saubere Hände“ starten, deren Ziel es ist, die Infektionsrate in deutschen Krankenhäusern durch Verbesserung der Desinfektionsmaßnahmen der Hände zu senken. Das kündigte das Aktionsbündnis Patientensicherheit an, das 2005 als gemeinnütziger Verein unter anderem von Experten, Krankenhäusern, Krankenkassen und Haftpflichtversicherungen gegründet worden war.

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