Vor einer Woche gab es im rheinland-pfälzischen Cochem großen Anlass zum Feiern: Die Kreuzberg-Apotheke von Inhaberin Ursula Porten-Bergmann feierte ihr 45-jähriges Bestehen.
Die umtriebige und engagierte frühere Pharmazierätin empfing dazu Kund:innen, die der Apotheke bereits seit der Gründung die Treue halten. Sie schätzen die Beratung durch die Inhaberin und ihr 14-köpfiges Team. „Jauch können wir auch. Nur besser“, sagt sie augenzwinkernd. Immerhin sind die großen Versender nicht zur Stelle, um Rezepturen anzufertigen, Kompressionsstrümpfe anzumessen oder wenn nachts oder am Wochenende dringend etwas sofort gebraucht wird.

Zum Jubiläum gab es Aktionen zusammen mit verschiedenen Herstellern, die die Kundinnen und Kunden anlockten. Auch für das leibliche Wohl sorgte die Inhaberin.
Doch wenn sie in die Zukunft der Branche schaut, ist Porten-Bergmann weniger positiv. „Apotheken haben in Deutschland keine Lobby. Das hat traurige Konsequenzen: jeden Tag schließt einer meiner Kollegen seine Apotheke“, so die Inhaberin. Die ausbleibenden Anpassungen beim Honorar seien nicht tragbar: „Fällt Ihnen ein Produkt oder eine Dienstleistung ein, bei der das sonst noch so ist?“ Hier müsse sich auch im allgemeinen Verständnis etwas ändern: „Ärzte sehen Apotheker oft nur als Erfüllungsgehilfen. Medikamente ausgeben, basta! Nicht nachfragen, keine Vorschläge zum Wohl des Patienten machen, nicht mitdenken – das ist doch absurd!“
Die Kreuzberg-Apotheke hat sich in den vergangenen Jahren vor allem auf technischer Service-Ebene verändert: Kommissionierautomat, Verblisterung, Bestellterminal und Abholautomat. „Wir freuen uns, unseren Kunden so viele verschiedene Optionen bieten zu können, um ihre Bedürfnisse rund um die Uhr zu erfüllen“, betont Porten-Bergmann. „Unsere Apotheke ist damit nicht nur in Sachen Service und Digitalisierung auf dem neuesten Stand, sondern bietet auch einen echten Mehrwert für die gesamte Region.“
Auch pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) bietet sie in der Apotheke an; misst Blutdruck oder berät zur Anwendung von Inhalationsgeräten und bei Polymedikation, auch Blutanalysen werden angeboten. Innerhalb der Aktion „Marktplatz für Gesundheit“ ist die Apotheke zudem ein „Safe Space“ geworden – für Kinder, Jugendliche, Frauen und alle anderen Menschen, die Unterstützung suchen.