Es kommt immer häufiger zu Vergiftungen durch Fruchtgummis, die das Pilzgift Muscimol enthalten. Das zeigen die Daten des Europäischen Schnellwarnsystems für Lebens- und Futtermittel (RASFF) für das vergangene Jahr, die kürzlich veröffentlicht wurden. Insbesondere für Kinder sei dieser Trend gefährlich, da die Gummibärchen mit normalen Süßigkeiten verwechselt werden können.
Im RASFF wurden im vergangenen Jahr erstmals mehr als 5300 Meldungen eingestellt. Dabei seien vermehrt Meldungen zu Süßwaren mit der psychoaktiven Substanz Muscimol aufgetreten. Vor allem in Fruchtgummis soll die gesundheitsschädliche Substanz häufig gefunden worden sein. Die deutschen Behörden haben sechs Meldungen dazu übermittelt.
Das Fliegenpilz-Gift Muscimol zählt zu den psychoaktiven Stoffen, die die Psyche beeinflussen und zu Vergiftungserscheinungen führen können. Je nach Dosierung können bereits ein bis zwei Fruchtgummis Halluzinationen, Verwirrung, Erbrechen oder sogar Koma auslösen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hatte Mitte August vergangenen Jahres vor dem Verzehr gewarnt.
Es hieß konkret: Solche Gummibärchen seien gesundheitsschädlich und insbesondere eine Gefahr für Kinder, da das Produkt mit normalen Süßigkeiten verwechselt werden könne. Zuständige deutschen Behörden hatten deswegen mehrfach Rückrufe eingeleitet und dafür gesorgt, dass betroffene Produkte vom Markt genommen wurden.
2024 war Deutschland von rund 1100 Meldungen zu potenziell gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln, Futtermitteln und Lebensmittelkontaktmaterialien als Empfänger betroffen. Davon betrafen etwa 91 Prozent Lebensmittel. Die häufigsten Warngründe waren: Pestizidrückstände und Schimmelpilzgifte in Obst, Gemüse und Trockenfrüchten, Aflatoxine in Nüssen und Nusserzeugnissen sowie Nachweise von Salmonellen in Geflügelfleisch.
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