Entwicklungshilfe

Europäische Firmen sind engagierter

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Pharmafirmen übernehmen einer Studie zufolge mehr soziale Verantwortung. Dabei schneiden insbesondere europäische Unternehmen im Vergleich gut ab. Der Index „Access to Medicine“ bewertete zum ersten Mal insgesamt 20 der weltweit größten Arzneimittelhersteller hinsichtlich deren Engagement in Entwicklungsländern und bei der Entwicklung und Bereitstellung von Medikamenten und Impfstoffen.

Traditionell engagieren sich insbesondere europäische Unternehmen im sozialen Bereich. Das habe sowohl historische als auch geografische Gründe, heißt es in der Studie. An erster Stelle der Bewertung steht der britische Hersteller GlaxoSmithKline, danach folgen Novo Nordisk aus Dänemark und der amerikanische Konzern Merck & Co - das einzige nicht-europäische Unternehmen unter den ersten sieben in der Liste. Die beiden deutschen Firmen Bayer Schering und Merck aus Darmstadt stehen auf den Plätzen neun und 13. Der weltweit größte Pharmakonzern Pfizer belegt Platz 17. Mit Cipla, Ranbaxy und Teva sind lediglich drei Generikahersteller in der Auflistung vertreten. Japanische Firmen kommen in der Bewertung nicht vor.

Immer mehr Firmen widmen sich in der Forschung und Entwicklung auch vernachlässigten Krankheiten, begrüßen die Verfasser der Studie. Auch legen mehr und mehr Unternehmen darauf Wert, Industriepartnerschaften vor Ort einzugehen. Anstatt Medikamente in dem jeweiligen Land zu verteilen, werden Lizenzen für Arzneimittel oder Technologien an lokale Generikafirmen vergeben.

Der Access to Medicine-Index soll Regierungen, Wissenschaftlern sowie Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) die Suche nach Industriepartnern erleichtern, so der Initiator der Studie, Wim Leereveld. Anhand von acht Kriterien wie Management, Geschäftspolitik, Preisfestsetzung und Medikamentenspenden wurden die einzelnen Unternehmen bewertet. Das Projekt wurde unterstützt von 12 Fondsmanagern, die vor allem den langfristigen Nutzen für Anleger sehen. So könne die Bewertung den Unternehmenswert beeinflussen und die Transparenz der Unternehmen fördern, heißt es in einer Stellungnahme.

Den Verfassern der Studie zufolge hat jeder dritte Mensch auf der Erde keinen Zugang zu erschwinglichen und zuverlässigen Medikamenten. Dabei könnte allein dadurch das Leben von rund zehn Millionen Menschen jährlich gerettet werden.

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