Täter auf der Flucht

Braftovi: Apothekerin enttarnt Rezeptfälscher

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Berlin -

Am Dienstagnachmittag versuchte ein bisher unbekannter Tatverdächtiger, in der Dürener Sonnen Apotheke ein gefälschtes Rezept einzulösen. Doch Inhaberin Karin Lückenbach war aufmerksam und verwehrte die Abgabe. Der Täter ist flüchtig. In einem anderen Fall, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, konnte diese Woche ein Rezeptfälscher gestellt werden.

Dem aufmerksamen Verhalten der Apothekerin sei es zu verdanken, dass der Tatverdächtige nicht in den Besitz des mehrere tausend Euro teuren Arzneimittels kam, für das er das Rezept vorlegte, so die Polizei Düren. Gegen 16.15 Uhr sei der Unbekannte in die Apotheke gekommen. Das Rezept habe die Mitarbeiterin stutzig gemacht; nach Rückfrage beim angegebenen Arzt bestätigte sich ihr Verdacht, dass es sich um ein gefälschtes Rezept handelte.

Das verschriebene Krebsmittel Braftovi (Encorafenib) hat laut Polizei einen Wert von fast 6500 Euro – deswegen habe die Apothekerin auch sofort reagiert. Bevor die Beamten aber zugreifen konnten, flüchtete der Tatverdächtige unerkannt fußläufig aus der Apotheke.

Es soll sich um einen jungen Mann handeln, etwa 1,85 Meter groß, schmale Statur, schwarze mittellange Haare und Schnauzbart. Er war unauffällig mit einer grauen Jeans, dunkelblauem T-Shirt und weißen Sneakern bekleidet. Die Polizei Düren bittet nun um Hinweise.

Vermutlicher Serientäter in Herford gefasst

In einem anderen Fall hatte bereits in der vergangenen Woche ein Rezeptfälscher in Herford versucht, an ein Medikament zu kommen. Die betroffene Apotheke habe Strafanzeige gestellt. Nach einem weiteren Vorfall, dieses Mal in der Uhland-Apotheke, konnte die Polizei nun am Mittwoch Erfolg vermelden.

Der Täter hatte letzte Woche zunächst telefonisch ein hochpreisiges Arzneimittel bestellt und anschließend abgeholt. Nachdem er die Apotheke mit dem Präparat verlassen hatte, fiel der Schwindel auf. Das Rezept über den Hochpreiser mit einem Wert im mittleren vierstelligen Bereich machte eine Mitarbeiterin stutzig; die Polizei wurde verständigt.

Beim Vorfall am Mittwoch in der Uhland-Apotheke gelang es den Beamten, den Mann noch in der Apotheke zu stellen. Bei ihm handelt es sich um einen 28-Jährigen aus dem deutlich weiter entfernten Wesel. Ersten Ermittlungen zufolge passten die Personenbeschreibungen von zwei weiteren Vorfällen mit gefälschten Rezepten auf den Mann zu: beim Fall in Herford vergangene Woche und zu einem weiteren in Hiddenhausen. Ob es sich wirklich überall der Verdächtige war, sei Gegenstand weiterer Ermittlungen.

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