Erdbeben-Katastrophe

Arzneimittelversorgung in Japan unübersichtlich

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Während die atomare Katastrophe droht, ist die Lage in Japan nach Tsunami und Erdbeben weiter unübersichtlich. Rund 250.000 Helfer sind in der Krisenregion im Nordosten des Landes im Einsatz, der japanische Apothekerverband prüft, wo Versorgungsengpässe drohen: „Wir sammeln derzeit Informationen über die Situation in den betroffenen Gebieten“, sagte eine Verbandssprecherin in Tokio. Daher könne man derzeit noch keine Auskunft geben, welchen Bedarf es an Arzneimitteln gebe.

Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat 200 Kilogramm Medikamente mit nach Japan genommen und elf Mitarbeiter in die Katastrophenregion geschickt. Diese hätten Gesundheitseinrichtungen in der Stadt Sendai, rund 100 Kilometer nördlich der beschädigten Atommeiler Fukushima, besucht und den Eindruck gehabt, dass diese noch gut funktionierten, sagte ein Sprecher.

In Japan gibt es knapp 54.000 Apotheken, in denen die 127 Millionen Einwohner mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln versorgt werden. Auch Ärzte und Krankenhausapotheken können Rx-Medikamente abgeben. OTC-Produkte gibt es dagegen auch in Drogerien und Supermärkten. In Tokio gibt es Medienberichten zufolge erste Hamsterkäufe.

Beliefert werden Apotheken, Kliniken und Arztpraxen von rund 100 Großhändlern, die im ganzen Land Niederlassungen betreiben. Durch die Naturgewalten ist aber die Infrastruktur zum Teil zum Erliegen gekommen, es gibt Versorgungs- und Transportengpässe. Ganze Städte sind zerstört.

Die pharmazeutische Industrie ist nach ersten Informationen zwar nicht direkt betroffen. Allerdings wird in Teilen des Landes die Stromversorgung ausgesetzt. Unklar ist, inwiefern durch das Abschalten der Elektrizität die Produktion zum Erliegen kommen könnte.

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