Abrechnungsbetrug

Apotheker prellte AOK um 90.000 Euro

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In Hamburg ermittelt die Polizei wegen Abrechnungsbetrugs gegen einen Apotheker. Mehr als 90.000 Euro soll der 56-jährige Pharmazeut durch das Einreichen nicht belieferter Rezepte zu Unrecht von der AOK erhalten haben. Zwei HIV-Patienten hatten sich laut Polizei von einem Arzt unter dem Vorwand, dass sie ihre Rezepte verloren hätten, wiederholt größere Mengen an Medikamenten gegen die Immunschwächekrankheit verschreiben lassen. Der Apotheker aus Hamburg-Hamm belieferte demnach nur einen Bruchteil der Verordnungen, rechnete aber alle ab.

Den Polizeiangaben zufolge waren pro Rezept Arzneimittel im Wert von rund 1300 Euro verschrieben worden. Bei einer internen Prüfung war der AOK die hohe Anzahl an verordneten HIV-Präparaten aufgefallen, woraufhin sie Polizei und Staatsanwaltschaft einschaltete. Die Beamten stellten bei einer Durchsuchung der Apotheke und der Arztpraxis in der vergangenen Woche Beweismaterial sicher.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei sind der Apotheker und die beiden Patienten als Haupttäter anzusehen. Die Ermittler gehen davon aus, dass beteiligte Arzt nicht direkt in den Betrug verwickelt ist, wohl aber die Medikamente leichtfertig verschrieben hat. Er muss sich deshalb wegen Untreue verantworten. Inwiefern der Apotheker das Geld mit seinen beiden Komplizen geteilt hat, ist noch unklar.

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