Rezepte aus dem Darknet?

Abnehmspritze: Rezeptfälscher festgenommen

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Ulm -

Ein Mann hat in Ulm versucht, gefälschte Rezepte für eine verschreibungspflichtige Abnehmspritze einzulösen. Einer Apothekerin sei die Fälschung aufgefallen, sie habe daraufhin die Polizei informiert, sagte ein Polizeisprecher.

Über die Qualität der Fälschung war zunächst nichts bekannt. Die Rezepte waren nach Angaben der Ermittler aber zumindest auf einen anderen Namen ausgestellt gewesen.

Bei der Abholung des Medikaments am Dienstag wurde der 18-Jährige von Zivilpolizisten festgenommen. In seiner Wohnung fanden die Beamten weitere gefälschte Rezepte. Anschließend wurde der Mann wieder freigelassen. Die Ermittlungen dauern an.

Dieser Mann versuchte, einen Hochpreiser in einer Apotheke in Bad Salzungen zu bekommen.Foto: Polizei Thüringen

In einem Rezeptfälscher-Fall in Bad Salzungen ruft die Polizei Thüringen zu Zeugenmeldungen auf und ermittelt nun per Foto öffentlichkeitswirksam. Hier habe eine unbekannte Person Ende August in einer Apotheke angerufen und ein teures Medikament bestellt. Nähere Angaben zum Mittel macht die Polizei nicht. Am 1. September habe dann der gesuchte Mann die Apotheke betreten und versucht, mit einem gefälschten Rezept das Medikament abzuholen.

Er sei sichtlich nervös gewesen, Bearbeitung und Prüfung des Rezepts durch die Mitarbeiterin habe ihm zu lange gedauert, mutmaßt die Polizei, weshalb er das Rezept zurückverlangte und ohne Beute die Apotheke verließ. Nach Beschluss des zuständigen Amtsgerichtes werden nun die von der Überwachungskamera gefertigten Bilder vom Täter veröffentlicht und für die Suche an die Öffentlichkeit gegeben.

Rezepte aus dem Darknet?

Am vergangenen Samstag verständigte in einem weiteren Fall ein Inhaber aus Passau die Polizei, da ein Kunde per Vorlage eines Rezeptes versuchte, Abnehmspritzen im Wert von mehreren tausend Euro zu erlangen, schreibt die Polizei. Der Apotheker habe die Fälschung erkannt; eine gerufene Streife der Polizei konnte einen 33-jähriger Ukrainer vorläufig festnehmen.

Bei der Durchsuchung stellten die Beamten drei Packungen Abnehmspritzen sowie mehrere gefälschte Rezepte sicher. Die Polizei geht davon aus, dass die Rezepte über das Darknet gekauft worden sind. Die Kriminalpolizeiinspektion Passau ermittelt unter anderem wegen eines Verstoßes nach dem Arzneimittelgesetzes.

Anfang des Monats erst konnte ein Rezeptfälscher festgenommen werden, der ab dem 6. Dezember in mehreren Münchner Apotheken gefälschte Rezepte für teure Präparate vorlegte. Die Münchner Polizei überwachte daraufhin bestimmte Apotheken. Am 8. Dezember konnte dann abends nach 19 Uhr ein 17-jähriger Ukrainer in einer Apotheke in Pasing festgenommen werden. Er wollte mit einem gefälschten Rezept ein Krebsmedikament abholen.

Die Ermittler fanden bei ihm zudem sechs weitere gefälschte Rezepte sowie ein bereits erhaltenes Präparat. Dieses konnte einer früheren Abholung im Stadtteil Bogenhausen zugeordnet werden, ebenfalls per gefälschtem Rezept. Die Mittel hätten einen Wert von mehr als 3500 Euro pro Stück, so die Polizei.

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