Nachdem die Duisburger Familienholding Haniel mit dem Verkauf ihrer Baustofftochter Xella eigenen Angaben zufolge „auf der Zielgeraden“ ist, fragen sich die Finanzkreise, wie die geschätzten zwei Milliarden Euro Erlös genutzt werden sollen. Am Vormittag dementierte Haniel Berichte, wonach der Konzern seine Beteiligung an der Metro AG aufstocken will.
Erst im April hatte Haniel-Chef Dr. Eckhard Cordes die Marschroute ausgegeben, künftig den Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit auf Handel zu setzen. Dies hatte Gerüchte beflügelt, wonach der Konzern seine Anteile bei Metro erneut aufstocken will. Gestern hatten Börsen-Medien berichtet, Haniel werde 10 Prozent zu seinem derzeitigen Anteil von 34,2 Prozent an der Metro AG zukaufen. Erst im vergangenen August hatte das Familienunternehmen den Anteil an Metro verdoppelt.
„Es gibt keine Zukaufpläne“, sagte eine Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Auf die Frage, ob Haniel stattdessen seine 53-prozentige Mehrheitsbeteiligung am Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio aufstocken werde, sagte die Sprecherin: „Im Moment ist nichts spruchreif.“
Im Mai hatten sich bei der Metro-Hauptversammlung zahlreiche Kleinanleger über die Machtfülle von Haniel beschwert. Die Metro-Aktionäre kritisierten vor allem die Doppelfunktion von Vorstandschef Cordes, der zugleich beim Mischkonzern Haniel an der Spitze steht und Aufsichtsratschef beim Pharmagroßhändler Celesio ist.
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