Drogeriekonzern

Schlecker bleibt bei kleinen Läden

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Die Drogeriekette Schlecker ändert ihre Strategie erneut. Nach einem Bericht der Lebensmittelzeitung wendet sich der angeschlagene Marktführer von seinem Konzept der XL-Großfilialen ab und investiert wieder verstärkt in kleinere „Nachbarschafts“-Filialen. Unrentable Läden sollen allerdings geschlossen werden, etwa 2000 der insgesamt rund 8000 Standorte seien von der Schließung bedroht, heißt es in dem Bericht.

Das Sortiment soll verstärkt auf die regionalen Gegebenheiten abgestimmt werden: Fehlen Supermärkte in der Nähe, soll das Lebensmittelangebot ausgeweitet werden. Nach Brancheninformationen macht Schlecker bereits heute einen wesentlichen Teil seines Umsatzes mit Produkten, die nicht zum Kernsortiment der Drogerien gehören.

Nach Angaben der Lebensmittelzeitung schätzt die Drogeriekette das deutschlandweite Potenzial auf bis zu 6000 Filialen. Seit 2008 hatte Schlecker verstärkt auf die so genannten XL-Filialen gesetzt und Geschäfte mit 400 bis 800 Quadratmetern eröffnet. Mit der größeren Fläche und einem breiteren Sortiment wollten die Ehinger das Konzept der Konkurrenten dm und Rossmann aufgreifen. Die erste XL-Filiale öffnete im September 2008, bis Ende 2010 sollten ursprünglich rund 1000 weitere folgen. Von diesem Ziel ist Schlecker allerdings weit entfernt: Schätzungen zufolge werden es bis Jahresende rund 400 Großfilialen sein.

Bei Schlecker bestätigt man einen geplanten Strategiewechsel, verrät aber keine Details. Unter dem Motto „Fit for Future“ würden Sortiment und Ladenbau überarbeitet, so ein Unternehmenssprecher. Verschiedene Filialtypen und das Internet seien Teil des Konzepts, das von dem Beratungsunternehmen Wieselhuber und Partner entwickelt wird und im kommenden Jahr umgesetzt werden soll.

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