Während andere Drogerien ihr Gesundheitsangebot immer mehr betonen, fährt Rossmann eine andere Strategie. Die Kette verzichtet künftig auf eine extra Platzierung der Gesundheit Plus-Artikel.
Zuletzt wurde das Apothekensortiment in den Märkten unter der Dachmarke „Gesundheit Plus“ separat beworben und angeboten. Dabei fokussierte sich Rossmann seit jeher stärker auf Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente als etwa auf Apothekenkosmetik wie aktuell Müller mit seiner Freiwahl-Offensive.
Doch jetzt stehen Veränderungen im Gesundheitssortiment an: „Die Gesundheit Plus-Artikel werden nicht mehr separat platziert, sondern in das normale Layout integriert“, sagt ein Unternehmenssprecher. Neu sind auch die verschiedenen Farbhinterlegungen auf einem Schild am Gesundheitsregal. Wie es mit dem Bereich weitergeht, wird nicht verraten. „Wir bitten um Nachsicht, dass wir uns allerdings zu den weiteren wettbewerbsrelevanten Fragen nicht weiter äußern.“
Rossmann verkauft seit 2009 Präparate aus der Apotheke. Geworben wurde bereits mit dem Slogan: „Bisher nur in Apotheken erhältlich. Jetzt bei uns besonders günstig.“ Die Auswahl ist umfangreich: In den Regalen standen bereits Marken wie Baldriparan (Pharma SGP) und Vitasprint (Haleon), Priorin, Phytohustil, Lefax (Bayer), Femibion (P&G), Dobendan (Reckitt Benckiser), Grippostad (Stada), Basica (Protina), CB12 (Viatris) und Isla Moos (Engelhard). Außerdem gab es eine Kooperation mit DocMorris.Im vergangenen Jahr wurden vermehrt Produkte aus dem Bereich Apothekenkosmetik im Online-Shop angeboten.
Für das laufende Jahr gibt es große Pläne. Rossmann kündigte an, in Deutschland insgesamt 286 Millionen Euro (plus 30 Millionen Euro) investieren zu wollen. Allein 113 Millionen sollten dabei für die Modernisierung und Ausstattung der Filialen genutzt werden. Dem Unternehmen zufolge gehört Gesundheit aber nicht zu den sogenannten Highlight-Sortimenten – diese seien Kosmetik, Duft, Ideenwelt, Biokost und Baby & Kind.
Die erste Rossmann-Filiale wurde 1972 von Dirk Roßmann in Hannover eröffnet. Die Kette liegt hinter dm und kommt laut eigenen Angaben auf einen Marktanteil bezogen auf den Umsatz von 18,2 Prozent. In Deutschland erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Jahr mit 2311 Filialen Verkaufserlöse von rund 9,9 Milliarden Euro.