Linkedin-Offensive im Vorstand

Redcare: Eigenlob von der Chef-Apothekerin

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Berlin -

Redcare rührt nicht nur über Plakate oder TV-Werbung die Werbetrommel. Auch auf der Führungsebene des niederländischen Versandkonzerns wird das Loblied lauter. Chef-Apothekerin Theresa Holler betont seit Neuestem über Social Media aktiv die Leistungen des Versenders.

Die Offensive von Holler auf der Karriereseite Linkedin begann vor etwa drei Monaten. Zuvor veröffentlichte die Pharmazeutin kaum etwas über das Internetportal. Immer öfter erscheinen jetzt Beiträge der verantwortlichen Apothekerin von Shop Apotheke, die nach einer kurzen Zeit bei DocMorris seit 2002 bei Shop Apotheke tätig ist und als Chief Operating Officer (COO) auch im Vorstand sitzt. Besonders auffällig: Holler betont regelmäßig, dass sie für eine „Apotheke“ arbeitet: „Schnelligkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit – das ist unser tägliches Versprechen als Apotheke“, hieß es etwa vor vier Wochen.

Wer bis 18 Uhr bestelle, könne schon am nächsten Werktag beliefert werden. „Der Gesetzgeber schreibt eine Lieferzeit von maximal 48 Stunden vor. Wir sind schneller – und darauf sind wir stolz.“ Dass jede Vor-Ort-Apotheke taggleich innerhalb weniger Stunden liefern kann, bleibt selbstverständlich unerwähnt.

Holler betont immer wieder „Apotheke“

Auch die Verfügbarkeit betont die Apothekerin: „Wer auf Medikamente angewiesen ist, braucht Verlässlichkeit. Mit unserem Verfügbarkeitscheck bei Shop Apotheke wird bereits vor dem Absenden der Bestellung sichtbar, ob ein Produkt auf Lager ist und wann es geliefert werden kann.“ Und wieder betont sie dabei: „Unsere Verantwortung als Apotheke“.

In einem Beitrag von vor zwei Wochen spricht Holler die Versorgung in der Stadt und auf dem Land an. „Arzneimittelversorgung muss überall gewährleistet sein“, schreibt sie dazu und kommt mit einem uralten Argument der Versender, die sich gerne für Gemeinden ohne Apotheken als Retter feiern: „Wer Medikamente benötigt, erhält sie – unabhängig vom Wohnort. Dort, wo der Besuch in der nächsten Apotheke nicht immer einfach möglich ist, machen wir den Unterschied. Besonders in Regionen mit mittlerer und niedriger Bevölkerungsdichte sind wir eine wichtige Anlaufstelle für Patient:innen.“

Eine verlässliche Arzneimittelversorgung dürfe nicht von der Adresse abhängen. „Online-Apotheken tragen dazu bei, dieses Versprechen einzulösen“, wirbt Holler. Verschwiegen wird: Auch die stationären Apotheken lassen diese Gemeinden nicht zurück und bieten etwa digitale Lösungen wie Terminals an.

In ihrer neuesten Veröffentlichung geht es um Sicherheit – und wieder betont Holler: „Als Apotheke tragen wir eine besondere Verantwortung, insbesondere bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. Unsere Aufgabe ist eindeutig: Jedes Präparat muss korrekt geprüft, gelagert und versendet werden.“ Dass es mit der Sicherheit Kritikern zufolge ein Ende hat, wenn die Päckchen den Zustelldiensten übergeben und die Arzneimittel dann mitunter bei extrem hohen Temperaturen geliefert werden, wird verschwiegen.

Zurückhaltend ist dagegen CEO Olaf Heinrich, der noch nichts bei Linkedin veröffentlicht hat. Auch COO Dirk Brüse ist nicht sonderlich aktiv. Der letzte Beitrag von Lode Fastré, Chief Information Officer (CIO), liegt fünf Monate zurück. Der zum Jahreswechsel ausscheidende Finanzchef Jasper Eenhorst veröffentlichte regelmäßig die Quartalszahlen.

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