Trotzdem weniger Bestellungen

Redcare: 400 Millionen für Marketing/Vertrieb

, Uhr
Berlin -

Redcare wächst, aber die zusätzlichen Umsätze sind teuer erkauft. Einen dreistelligen Millionenbetrag zahlte der Versandkonzern in den ersten neun Monaten für Vertrieb und Marketing. Im Jahresverlauf ging die Anzahl der Bestellungen aber deutlich zurück.

Der Gesamtumsatz erhöhte sich seit Jahresbeginn um 27 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Dabei wuchs der Non-Rx-Umsatz um 18 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, der Rx-Umsatz um 46 Prozent auf 758 Millionen Euro. Davon entfielen wiederum 348 Millionen Euro auf Deutschland, ein Plus von 122 Prozent.

Auch die Zahlen für das dritte Quartal sehen auf den ersten Blick positiv aus: Der Gesamtumsatz legte um ein Viertel auf 719 Millionen Euro zu, der Non-Rx-Umsatz um 17 Prozent auf 447 Millionen Euro und der Rx-Umsatz um 42 Prozent auf 272 Millionen Euro, davon wiederum 126 Millionen Euro in Deutschland (plus 82 Prozent).

Im Jahresverlauf waren die Einnahmen relativ stabil: 717 Millionen Euro im ersten Quartal, 709 Millionen Euro im zweiten Quartal und 719 Millionen Euro im dritten Quartal. Im Non-Rx-Bereich gab es hier sogar einen Rückgang: Die Erlöse sanken im Jahresverlauf von 484 auf 457 und schließlich 447 Millionen Euro. Anders im Rx-Bereich: Hier stiegen die Erlöse von 233 auf 252 und schließlich 272 Millionen Euro. Betrachtet man hier nur den deutschen Markt, ergibt sich ein Wachstum von 108 auf 114 und schließlich 126 Millionen Euro.

Auffällig ist allerdings, dass sowohl der Traffic auf der Website als auch die Zahl der Bestellungen rückläufig waren: So wurden im ersten Quartal 11,5 Millionen Aufträge bearbeitet, im zweiten Quartal waren es 10,5 und im dritten Quartal nur 10,3 Millionen. Dass die Nachfrage saisonal vor allem in den Sommermonaten sinkt, ist nicht ungewöhnlich.

436 Millionen Euro für Marketing/Vertrieb

Der Konzern hat aber auch seine Vertriebs- und Marketingaufwendungen kontinuierlich zurückgefahren: Wurden im ersten Quartal noch 154 Millionen Euro für die Posten Marketing, Versand, Verpackung, Zahlungsverkehr und Personal zur Unterstützung des Vertriebs ausgegeben, waren es im zweiten Quartal 145 Millionen Euro und im dritten Quartal 137 Millionen Euro. Insgesamt wurden hier also 436 Millionen Euro investiert, im Vorjahr waren es noch 350 Millionen Euro gewesen. Bereinigt sind es 392 beziehungsweise 308 Millionen Euro.

Die Zeit der Zurückhaltung dürfte mit Blick auf die anstehende Saison jetzt wieder vorbei sein: Gegen Ende des dritten Quartals führte Redcare nach eigenen Angaben in Deutschland eine „weiterentwickelte Rx-Bonus-Kampagne“ ein.

Standort in Tschechien eröffnet

Und noch ein Meilenstein wurde erreicht: Der neue Standort in Pilsen, Tschechien, wurde Anfang des Monats mit dem Versand des ersten Pakets in Betrieb genommen. Der Standort wird laut Management die Kapazität für den europäischen Versand um 15 Millionen Bestellungen pro Jahr erhöhen, Kosten pro Bestellung senken und so die zukünftige Expansion unterstützen. Vor allem Österreich sowie die mitteleuropäischen Märkte dürften hier im Fokus stehen.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung, die wir im dritten Quartal erzielt haben. Wir sehen erneut eine Beschleunigung im Rx-Geschäft und klar verbesserte Skaleneffekte sowohl in Non-Rx als auch in Rx“, so CEO Olaf Heinrich. Er verweist auf die Entwicklung auf der Ertragsseite: Dank eines kapitalschonenden dritten Quartals weist der Konzern für die ersten neun Monaten nur einen Verlust von 10 Millionen Euro aus. Im vergangenen Jahr waren es im gleichen Zeitraum noch 20 Millionen Euro.

Guter Journalismus ist unbezahlbar.
Jetzt bei APOTHEKE ADHOC plus anmelden, für 0 Euro.
Melden Sie sich kostenfrei an und
lesen Sie weiter.
Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Nur bestimmte Wirkstoffe zugelassen
EuGH prüft teilweises OTC-Versandverbot
Mehr aus Ressort
28 Kategorien mit Überschneidungen
Produktchaos bei dm-med