Die eigentlich als defensiv geltenden Pharmawerte sind im frühen Handel am Mittwoch mit deutlichen Abgaben aufgefallen. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Health Care ist in einem schwachen Markt der größte Verlierer. Mit mehr als 12 Prozent Verlust seit der Ankündigung der US-Zollflut am vergangenen Mittwoch hat es ihn inzwischen auch härter getroffen als den Gesamtmarkt.
Schwergewichte wie Novo Nordisk, Novartis und Roche verloren zur Wochenmitte um die 5 Prozent. Die Kurse reagierten damit auf Aussagen von US-Präsident Trump, wonach massive Zölle auf Pharmazeutika geplant sind.
Am deutschen Aktienmarkt sanken Bayer und Merck um je mehr als 3 Prozent, ebenso wie Medios. Und auch Pharmazulieferer und -ausrüster wie Qiagen und Sartorius gerieten stark unter Druck.
Ein Analyst betonte, dass damit der Nimbus des Sektors als sicherer Hafen zur Illusion werde. Hoffnungen, dass die Arzneimittelhersteller von der US-Zollpolitik verschont blieben, seien nun vorbei. Allerdings dürfte die Pharmaindustrie kaum dazu übergehen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Die Komplexität der Lieferketten stehe größeren Veränderungen entgegen.
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