Pharmagroßhandel

Oesterle kritisiert Überversorgung

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Der Vorstandsvorsitzende des Stuttgarter Pharmahändlers Celesio macht ein vermeintliches Überangebot im Pharmagroßhandel für den Rabattkrieg in der Branche verantwortlich. Auf der Hauptversammlung in Stuttgart stellte Oesterle gegenüber den Aktionären klar: „Deutschland ist mit Großhandelskapazitäten überversorgt.“

Die Ausführungen des Konzernchefs dürften vor allem Kritiker des deutschen Großhandelsoligopols überraschen: „Betriebswirtschaftlich und unter Versorgungsgesichtspunkten benötigen wir in Deutschland weitere Großhandelskapazitäten so dringend wie Sie und ich einen Kropf, also überhaupt nicht“, so Oesterle gegenüber den Anlegern.

Der Celesio-Chef machte dann auch nicht die eigene Konditionenpolitik der vergangenen Monate, sondern die Rabattangebote der Mitbewerber für den Margenverfall im Großhandel verantwortlich: Seit Ende 2006 hätten bis dahin nur regional tätige Großhändler begonnen, ihre räumliche Präsenz in Deutschland zu verbreitern. Für diese neuen Kapazitäten gebe es jedoch keinen Bedarf, daher hätten manche Anbieter Neukunden mit Rabatten geködert und damit einen Verfall der Rohertragsmarge ausgelöst.

Dies sei allerdings „verheerend“ für das Gesundheitswesen, da Leistungseinschränkungen für die Großhandelskunden und damit die Verbraucher zu befürchten seien. „Inzwischen sind wir an einem Punkt angekommen, an dem - nach unserer Einschätzung - im deutschen pharmazeutischen Großhandel niemand mehr wirklich Geld verdient“, so Oesterle. Der Konzernchef zeigte sich allerdings optimistisch, dass über kurz oder lang wieder „Rabattvernunft“ einzieht. Bislang sei man immer wieder zur Profitabilität zurückgekehrt, so Oesterle.

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