Öko-Test hat 20 Gesichtscremes für die Nacht getestet. Während die meisten Produkte gut bis sehr gut abschneiden, landet ein L'Oréal-Produkt auf dem letzten Platz – wegen Plastik in der Rezeptur.
Die Preisspanne der getesteten Nachtpflegeprodukte ist groß: Zwischen 2 und knapp 60 Euro pro 50 ml ist alles dabei. In unterschiedlichen Laboren wurden Inhaltsstoffe aber auch umwelttechnische Aspekte – wie doppelte Verpackungen oder solche mit recyceltem Anteil – berücksichtigt.
18 der 20 getesteten Pflegen schnitten gut oder sogar sehr gut ab. Darunter fällt auch die nährende Nachtpflege aus der Skin-Food-Reihe von Weleda (22,44 Euro pro 50 ml). Das für trockene Haut deklarierte zertifizierte Naturkosmetikum ist laut Hersteller vegan, aber nicht offiziell als solches deklariert.
Öko-Test verlieh das Prädikat „sehr gut“, da die Rezeptur frei von bedenklichen oder umstrittenen Inhaltsstoffen ist und habe auch sonst keine weiteren Mängel aufweist. Auch die Umverpackung entsprach den geforderten Umweltaspekten.
Die Testenden merkten lediglich an, dass Geraniol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen werden konnte. Da Gehalte an Duftstoffen je nach Alter des Produkts schwanken könnten, sei die zertifizierte Naturkosmetik für Geraniol-Allergiker:innen vorsichtshalber nicht zu empfehlen.
Die „L’Oréal Hydra Active Feuchtigkeits-Pflege Nacht“ (2,95 Euro/50 ml) kam hingegen nur auf ein „ausreichend“. Der Grund: In der Rezeptur wurden synthetische Kunststoffe und Silikonöl nachgewiesen. Diese sind laut Öko-Test als umweltbelastend einzustufen. Hydrierte Polyisobuten-Kunststoffe dienen als Weichmacher und Filmbildner, verdickende Kunststoffpolymere stabilisieren die Textur. Diese sind schwer abbaubar, was für die Testenden zur schlechtesten Bewertung führte.
Tatsächlich ist es sinnvoll, die Haut zur Nacht hin mit Fett und Feuchtigkeit zu versorgen. Immerhin ist sie tagsüber UV-Strahlung, Schmutz und weiteren Umwelteinflüssen ausgesetzt. In der Nacht erhöht sich die Zellteilungsrate und die Haut konzentriert sich auf die Reparatur von tagsüber entstandenen Schäden. Außerdem ist die Hautbarriere nachts tendenziell durchlässiger, was die Aufnahme von Inhaltsstoffen begünstigt.
Eine nächtliche Pflege kann demnach helfen, einem Feuchtigkeitsverlust entgegenzuwirken und die Hautregeneration zu unterstützen. Ausschlaggebend für die Auswahl bleibt der zugrundeliegende Hauttyp und eine angemessene Vorbereitung – sprich Reinigung – der Haut.
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